Seit vier Jahren wählt eine Frau fast täglich den Notruf: Damit kostet sie einer Person das Leben
Zanesville (Ohio/USA) - Eine Frau (34) landete vor Gericht, nachdem sie Hunderte von Notrufen abgesetzt hatte - alle wegen "nicht existierender Notfälle".
Am vergangenen Montag, dem 15. Juli, bekannte sich die 34-jährige Kesha S. Kennedy vor Gericht schuldig wegen der Störung öffentlicher Dienste und falschen Alarmen.
Durch ihre stetigen Anrufe bei den Notfalldiensten - seit 2020 hatte man 400 Anrufe verzeichnet - wurden diese von echten Notfällen abgehalten. So hatte Kennedy mehrmals in der Woche, teilweise sogar mehrmals am Tag, die 911 gewählt und sich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus fahren lassen.
Wie aus einer Pressemitteilung von Muskingum County hervorgeht, führte einer der Anrufe dazu, dass sich die Feuerwehr in Zanesville nicht um eine Person kümmern konnte, die nicht mehr atmete. Diese Person verstarb später, denn die Ersthelfer waren mit Kennedys unechtem Notfall beschäftigt.
Auch bei einem örtlichen Brand soll die Feuerwehr wegen Kennedys falschen Anrufen unterbesetzt gewesen sein.
350 sinnlose Rettungsfahrten wegen Kennedys Anrufen
Bei ihren ständigen Anrufen wurde Kennedy immer wieder mitgeteilt, dass sie keine medizinischen Probleme oder Notfälle habe. Trotzdem erhielt sie jedes Mal im Krankenhaus eine erste einschätzende Untersuchung.
Vor ihrem Schuldbekenntnis wurde die 34-Jährige von einem Psychologen evaluiert. Der zuständige Staatsanwalt sagte vor dem Gericht, dass "sie eine faktische Störung aufwies, was bedeutet, dass sie eine Lügnerin ist". Außerdem fügte er hinzu, dass es eine Kontrolle geben sollte, sodass man Missbrauch von Notfalldiensten schneller strafrechtlich verfolgen könne, "denn 350 sinnlose Rettungsfahrten sind absolut lächerlich".
Die Verurteilung Kennedys wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
Titelfoto: JAMIE SQUIRE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP