Fake-Tierarzt führt Kaiserschnitt bei Hündin durch, kurze Zeit später ist sie tot
Florida (USA) - Ein 61-jähriger Mann aus Florida gab sich als Tierarzt aus und notoperierte eine trächtige Chihuahua-Hündin. Kurze Zeit später starb Sugar. Auch ihr Welpe überlebte nicht.
Wie die Polizei des Kreises Collier im US-Bundesstaat Florida berichtete, hatte Osvaldo Sanchez (61) keine tierärztliche Lizenz und war nicht zugelassen, Tiere zu untersuchen, Medikamente anzuordnen oder gar an ihnen zu operieren.
Nachdem die sechsjährige Chihuahua-Hündin Sugar im Zuge eines Kaiserschnittes ums Leben gekommen war, muss sich Sanchez nun wegen Misshandlung von Tieren und der Ausübung von Veterinärmedizin ohne Lizenz vor Gericht verantworten.
Sugars Besitzer hatten den vermeintlichen Tierarzt gerufen, nachdem die trächtige Hündin Probleme hatte, ihren Welpen auf die Welt zu bringen. Das ist bei Chihuahuas keine Seltenheit. Die Körper der kleinen Hunde wurden im Laufe der Jahre immer kleiner gezüchtet, sodass oft der Kopf eines Welpen nicht durch den Geburtskanal passt.
Ein Kaiserschnitt sollte Sugar retten.
Totgeburt machte Sugar zu schaffen
Nachdem Sanchez die Chihuahua-Hündin im Haus ihrer Besitzer untersucht hatte, führte er am 18. Mai die OP in seiner mobilen Praxis aus: Für Kaiserschnitt und Kastration berechnete der falsche Tierarzt 600 US-Dollar (circa 550 Euro).
Laut dem Tierportal Petolo kann ein Kaiserschnitt in Deutschland je nach Dauer und Aufwand zwischen 160 Euro und 600 Euro kosten.
Während des Eingriffs holte Sanchez einen toten Welpen aus Sugars Bauch heraus und nähte den Schnitt anschließend wieder zu. Doch dabei blieb es nicht. Die Chihuahua-Dame musste noch am selben Tag in eine Notfall-Tierklinik gebracht werden, da sie eine Infektion bekam.
Eine Woche blieb sie dort - ihr Zustand wurde immer schlechter, bis die Hündin schließlich an den Folgen der nicht fachmännisch durchgeführten OP starb.
Kein Tierarzt, sondern nur Pfleger
Am 25. Mai führte man noch einen Ultraschall durch, bei dem auffiel, dass anstelle des üblichen sterilen Nahtmaterials ein einfacher Faden verwendet wurde, der offenbar zu der Infektion beigetragen hatte. Sugar verstarb noch in derselben Nacht.
Ein Mitarbeiter der Notfall-Tierklinik erklärte gegenüber der Polizei, dass ein Kaiserschnitt bei Hunden kein ungewöhnlicher Eingriff sei und Sugar die OP wohl überlebt hätte, wenn ein qualifizierter Tierarzt sie durchgeführt hätte.
Untersuchungen ergaben, dass Sanchez ein zugelassener Tierpfleger, aber kein Tierarzt war.
"Das Leben von Haustieren ist gefährdet, wenn Personen ohne Lizenz eine Operation durchführen, Medikamente verschreiben und behaupten, die notwendige Pflege zu leisten", erklärte Sheriff Rambosk.
"Solche Personen, die glauben, sie könnten außerhalb des Gesetzes agieren, werden verhaftet und zur Rechenschaft gezogen - unsere engagierten Detektive werden dafür sorgen", fügte er hinzu.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot: Facebook/Collier County Sheriff's Office