Extreme Allergie: Mann steigt aus Dusche und erleidet Schock
Colorado - Ein ungewöhnlicher Fall hat sich im US-Bundesstaat Colorado zugetragen. Dort erlitt ein Mann (34) nach dem Duschen einen Schock.
Nachdem der 34-Jährige heiß geduscht und dann die noch warme Kabine verlassen hatte, brach er sofort zusammen, begann zu zittern und konnte kaum noch atmen.
In der Notaufnahme stellten die Ärzte fest, dass der Mann einen anaphylaktischen Schock erlitten hatte. Dabei handelt es sich um eine besonders schwere Form einer allergischen Reaktion. Sie kann den gesamten Körper betreffen und im schlimmsten Fall tödlich enden.
Doch was war die Ursache für diese heftige Reaktion?
Wie das monatlich in den USA erscheinende medizinische Journal für Notfallmedizin "Journal of Emergency Medicine" berichtet, hatte der Patient auf die kalte Luft in seinem Badezimmer allergisch reagiert, was fast sein Leben gekostet hätte
Seine Herzfrequenz war erhöht, er schwitzte übermäßig und sein Blutdruck war gefährlich niedrig. Die Mediziner verabreichten ihm schließlich Adrenalin und Sauerstoff, was ihm das Leben rettete.
Bei einem anaphylaktischen Schock sinkt der Blutdruck so stark, dass der Körper nicht genügend Sauerstoff bekommt. Verursacht wird er durch eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems. Das kann beispielsweise auch nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel oder durch Insektenstiche passieren.
"Eiswürfeltest" bestätigte die Diagnose
Die Familie des Mannes erklärte den Ärzten im Krankenhaus, dass der 34-Jährige in der Vergangenheit bereits allergisch auf kaltes Wetter reagiert habe. Ursprünglich stammte er aus Mikronesien, ein Inselstaat im westlichen Teil des Pazifischen Ozeans, in dem typischerweise Tropenwetter mit sehr hohen Temperaturen herrscht.
Nach seinem Umzug ins kühle Colorado habe er immer wieder unter der ungewöhnlichen Kältereaktion gelitten, allerdings milder und nie in dieser extremen Form.
Um die Diagnose einer Urtikaria (Nesselsucht) aufgrund niedriger Temperaturen zu bestätigen, führten die Ärzte einen "Eiswürfeltest" durch. Dabei wurden dem Patienten für ein paar Minuten Eiswürfel auf die Haut gelegt. Wie erwartet reagierte seine Haut auf die Kälte mit Quaddeln und Juckreiz.
Bislang ist unklar, wie häufig so eine Kälte-Urtikaria beim Menschen vorkommt. Fachleute gehen davon aus, dass sie bei etwa 0,05 Prozent auftritt. Die meisten Betroffenen würden mit leichten Symptomen wie Ausschlag reagieren, der nach einigen Stunden wieder verschwindet.
In der Regel werde so eine Urtikaria vererbt oder im Laufe der Jahre erworben, etwa als Folge einer Virusinfektion.
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