"Es war wunderschön!" Ärztin hat mindestens 18 Frauen für Sex-Sklaven-Kult gebrandmarkt

Clifton Park - Nackt, hilflos ausgeliefert, festgehalten und weinend - so waren die Frauen, die für ein schreckliches Initiierungs-Ritual in einen Sex-Sklaven-Kult gebrandmarkt wurden. Eine Ärztin sagt, sie habe mindestens 18 Frauen ein Zeichen ins Fleisch gebrannt. Sie bereut nach eigenen Angaben nichts.

Die Sex-Sklavinnen mussten für die brutalen Brandmark-Rituale festgehalten werden. (Symbolbild)
Die Sex-Sklavinnen mussten für die brutalen Brandmark-Rituale festgehalten werden. (Symbolbild)  © 123RF/tinnakornlek

NXIVM (ausgesprochen Nexeum) wurde nach außen als Selbsthilfegruppe präsentiert. In Wahrheit lockte die Organisation aber verletzliche Menschen in ihre vermeintlichen "Selbstverwirklichungs-Therapien", die mehrere Tausend US-Dollar kosteten und eher einer Gehirnwäsche glichen.

Manche Frauen, die immer tiefer in die Organisation hineingezogen wurden, konnten irgendwann für den geheimen "inneren Kreis" namens Dominus Obsequious Sororium (deutsch: Herr über die Sklavenfrauen) rekrutiert werden. Diese wurde als "Frauen-Power"-Gruppe dargestellt, die den Teilnehmerinnen angeblich helfen sollte, sich selbst zu verwirklichen.

Die D.O.S. war aber eine Gruppe Sex-Sklavinnen für den Gründer des Kultes, Keith Raniere. Hochrangige Sklavinnen der D.O.S. bekamen von ihm Geld für jede neue Sex-Sklavin, die sie an Land zogen. Eines dieser Opfer war gerade mal 15 Jahre alt, berichtete The New York Times.

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Das Initiierungs-Ritual dieser grausamen Gruppe war eine lange, schmerzhafte Prozedur, in der die Initialen von Raniere in die Hüfte des Opfers eingebrannt wurden - ohne sie vorher darüber zu informieren.

Sarah Edmondson, ein Opfer dieser Gruppe, erzählte, dass das Ritual circa 20 bis 30 Minuten dauerte, sie nackt sein musste und die ganze Zeit heftigst geweint hätte. Dies berichtete unter anderem der Spiegel.

Danielle Roberts, eine ehemalige Ärztin, die solche Rituale an mindestens 18 Frauen vollzog, äußerte sich jetzt dazu gegenüber der New York Post am vergangenen Dienstag.

Ehemalige Ärztin ist der Meinung, die Frauen hätten alles willentlich durchgemacht

Danielle Roberts ist empört, dass sie nicht mitangeklagt wurde.
Danielle Roberts ist empört, dass sie nicht mitangeklagt wurde.  © Screenshot/@DrDanielleDR/Twitter

Obwohl Edmondson und andere Frauen das Brandmark-Ritual als sadistische Konditionierung charakterisierten, stimmte Roberts nicht zu.

"Es war wunderschön", sagte die 40-Jährige. Angeblich zog sie sich immer schick an, weil das Ritual ihr viel bedeutete. Sie war die einzige der Frauen im Raum, die ihre Klamotten anbehalten durfte. Die anderen Frauen waren da, um das Opfer festzuhalten.

Das Einbrennen ins menschliche Fleisch kann manchmal kleine Elektroschocks verursachen, so Robertson. Deshalb mussten die Opfer festgehalten werden, damit das Brandmark ordentlich wird. "Die Frauen, die gebrandmarkt wurden, wollten festgehalten werden", meinte sie.

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Außerdem beschrieb sie den Gründer Raniere, der im Oktober 2020 zu 120 Jahren Haft wegen seiner Rolle in der Organisation verurteilt wurde, als "brillant". Sie und er hätten sich angeblich geküsst und sie sei "offen für alles" gewesen.

Anfang Oktober wurde Roberts ihre Approbation entzogen. Anstatt über ihre Rolle in dem Sex-Sklaven-Kult zu reflektieren, gibt sie den Opfern die Schuld für ihre Umstände.

Sie beteuert, dass Edmondson eine "Hass-Kampagne" leiten würde und sie und andere Opfer somit ihre Karriere zerstört und sie 300.000 US-Dollar (knapp 258.793 Euro) gekostet hätten. Dass sie an ihrem eigenen Leid schuld sein könnte, kam ihr anscheinend nicht in den Sinn.

Sie ist sogar empört, dass im Strafprozess nicht auch gegen sie ermittelt wurde. Ihrer Meinung nach bedeutet das nämlich, dass sie als Opfer und nicht als frei handelnde Person gesehen wird. Reue hat sie für ihre Rolle in dem Sex-Sklaven-Kult keine. "Ich bin stolz darauf, wer ich bin und wie ich mich entwickle", sagte sie dazu.

Titelfoto: 123RF/tinnakornlek Screenshot/@DrDanielleDR/Twitter

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