Eltern sind Tier-Messies: Sieben Kinder aus Horror-Haus gerettet

Sellersville (Pennsylvania/USA) - Asozial! In einer völlig vermüllten Bruchbude zwischen Unrat und Dreck mussten sieben Kinder unter erbärmlichen Umständen hausen. Ihre Eltern (37, 47) wurden festgenommen. Das Ausmaß der Verwahrlosung ist schockierend und macht einfach nur betroffen.

Ließen ihre Kinder völlig verwahrlosen: Crystal (37) und ihr Mann Shane Robertson (47).
Ließen ihre Kinder völlig verwahrlosen: Crystal (37) und ihr Mann Shane Robertson (47).  © Montage: edmond77/123rf, Pennridge Regional Police Department

Wie das Portal "Law & Crime" berichtet, werden sich Crystal Robertson (37) und ihr Mann Shane Robertson (47) wohl schon bald wegen einer Reihe von gravierenden Straftaten im Zusammenhang mit Kindeswohlgefährdung verantworten müssen.

Als Ende April Anwohner einer Wohnwagensiedlung im US-Bundesstaat Pennsylvania sahen, wie zwei Kinder der Robertsons in ein leerstehendes Gebäude einbrachen, war die Polizei kurze Zeit später vor Ort.

Am ramponierten Wohnwagen der Familie angekommen, trafen die Beamten zunächst auf ein zwölfjähriges Mädchen. Die Kleine, die keine Schuhe trug, gab zu im Abbruchhaus gewesen zu sein. Sie habe doch nur eine Decke gesucht, weil ihre Ratten so froren - ihre Familie habe kein Geld, erklärte das Mädchen immer wieder.

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Dann kam ihre 14-jährige Schwester hinzu. In Polizeidokumenten hieß es: "Sie trug Arbeitsschuhe, die ihr viel zu groß waren und hatte Kleidung an, die schmutzig aussah." Das Mädchen hatte starke Sprachstörungen.

Nach einiger Zeit kamen Shane und Crystal Robertson nach Hause. Die Beamten verlangten ins Innere des Trailers gelassen zu werden.

Polizei greift sofort durch: Alle Kinder gerettet

Shane Robertson sitzt mit seinen Kindern am Lagerfeuer und hält sich wohl für einen "guten Vater".
Shane Robertson sitzt mit seinen Kindern am Lagerfeuer und hält sich wohl für einen "guten Vater".  © Facebook/Crystal Robertson

"Beim Betreten des Wohnwagens stellten die Officer fest, dass der Kühlschrank mit einem Fahrradschloss verschlossen war. Das Innere des Wohnwagens war augenscheinlich verwahrlost und liederlich", schrieben die Beamten ins Protokoll.

Rabenmutter Crystal über ihre Kinder: "Das sind Müllschlucker auf Beinen", die ständig "klauen", deswegen das Schloss am Kühlschrank, sagte sie und schloss auf. "Es wurde nur sehr wenig Essen im Inneren gefunden", so die Polizei. "Die einzigen nennenswerten Lebensmittel, die sich im Haus befanden, waren für die Tiere."

Derweil nahm sich der andere Beamte Shane Robertson zur Brust, wollte wissen, wie viele Kinder überhaupt im Wohnwagen wohnen. Er habe noch eine Tochter erklärte der Mann und rief ein 16-jähriges Mädchen herbei, die durch ein besonders "ungepflegtes" Äußeres auffiel.

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Ab da hatten die Beamten genug gesehen: Sie verständigten umgehend das Jugendamt und forderten Verstärkung an.

Horror-Eltern hielten sich Zoo im Schlafzimmer

Die Tier-Messies hielten sich einen Teju, ein großes Reptil. Um ihre eigenen Kinder scherten sie sich dagegen einen Dreck. (Symbolbild)
Die Tier-Messies hielten sich einen Teju, ein großes Reptil. Um ihre eigenen Kinder scherten sie sich dagegen einen Dreck. (Symbolbild)  © 123RF/cicloco

Dann fanden sie vier weitere Kinder in der Behausung der Robertsons. Die insgesamt sieben Kinder der Familie kamen umgehend in staatliche Obhut.

Über die Verhältnisse im "Heim" der Robertsons schrieben die Beamten: "In dem Zimmer, in dem Shane und Crystal schliefen, stand ein Bett in der Mitte des Raumes, das von mehreren Tierkäfigen umgeben war. Die Laken auf dem Bett schienen seit mehreren Wochen/Monaten nicht mehr gewaschen worden zu sein. Auf dem Boden lag Müll und die Wände hatten Löcher."

"Im dritten Schlafzimmer lagen vor dem Eingang Fäkalien auf dem Boden. In der Mitte des Raumes lag eine schäbige Matratze mit einer schmutzigen Decke darauf. Ein Ermittler fand auch auf der Decke Kot, als er diesen Raum fotografierte", heißt es in den Unterlagen weiter. "Dieser Raum beherbergte auch ungefähr zwei Dutzend Ratten, die in zwei verschiedenen Käfigen untergebracht waren."

"Die Wände und Böden des Wohnwagens waren entweder zerstört oder zerfallen, und es gab nur wenig Licht im Haus." Der Fußboden war aus blankem Sperrholz. "Außerdem herrschte ein übler Geruch in der Wohnung und es gab Ungeziefer."

Man habe "Zwei Hunde, zwei Schildkröten, zwei Kaninchen, Schlangen, Kröten und ein 1,20 Meter großes Reptil, ein sogenannter Teju, befanden sich im Haus, zusammen mit etwa zwei Dutzend Ratten", heißt es in den Dokumenten.

Doch es wird noch schlimmer.

Das Horror-Haus der Robertsons

Keines der Kinder besuchte jemals eine Schule

Es stellte sich heraus: Keines der Kinder besuchte jemals eine Schule. "Allen Kindern fehlten grundlegende Kenntnisse im Lesen und Schreiben", so die Polizei. "Einige der Kinder kannten nicht einmal ihr eigenes Geburtsdatum. Vier der Kinder leiden an Sprachstörungen."

Auch der Gesundheitszustand der sieben Kinder macht betroffen: Ein sechsjähriger Junge hatte einen "gefährlichen Abszess im Mund", er leidet darüber hinaus an starkem Karies, erklärte die Polizei. Man habe ihm vier Zähne ziehen müsse, er brauche fünf Kronen. Zudem waren er und seine vierjährige Schwester "krankhaft untergewichtig".

Das zwölfjährige Mädchen habe dagegen Maden in den Haaren gehabt, berichtet die Polizei weiter. Ein weiteres Kind war mit einem Hautpilz infiziert. Vier Kinder brauchen zudem dringend eine Brille.

Zwei Kinder wurden positiv auf Corona getestet. Die Älteste und die Jüngste leiden bereits an einer chronischen Nierenkrankheit. Es wurden keinerlei Hygiene-Artikel, Seife oder Zahnpasta im Haus gefunden.

Alle Kinder kamen bei Pflegeeltern unter. Die Eltern bleiben bis zum Prozess auf freien Fuß. Sie hinterlegten eine Kaution von jeweils 10.000 Euro. Bei einer Verurteilung könnten Crystal und Shane Robertson für sehr lange Zeit in den Bau gehen.

Titelfoto: Montage: edmond77/123rf, Pennridge Regional Police Department

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