Eltern ließen sechsjährigen Sohn im Schrank verhungern: Mutter plädiert auf schuldig
Arizona (USA) - Eine Mutter aus dem US-Bundesstaat Arizona sperrte ihren Sohn (†6) vor drei Jahren in einen Schrank ein und ließ ihn verhungern. Anfangs stritt sie die Tat ab, nun plädierte sie auf schuldig, wohl um eine mildere Strafe zu bekommen. Auch Vater und Großmutter des Jungen erwarten ihr Urteil.
Der Abschluss des grausamen Falles am Mord des eigenen Kindes wird laut New York Post in den kommenden Sommermonaten erwartet.
Neben der Mutter, Elizabeth Archibeque, wurden auch der Vater, Anthony Martinez und die Großmutter, Ann Martinez, im März 2020 festgenommen, nachdem der sechsjährige Deshaun Martinez verhungert war. Nach der Verhaftung bekannten sich alle drei noch als nicht schuldig.
Die Fälle werden getrennt voneinander behandelt.
Sowohl die Eltern, als auch die Großmutter des Jungen gaben an, ihn über etwa einen Monat hinweg täglich 16 Stunden lang in einem kleinen Schrank eingesperrt zu haben und ihm zur Strafe für Fehlverhalten Essen zu verwehren.
Deshaun und sein siebenjähriger Bruder hatten nach Angaben der Polizei nachts Essen im Haus der Familie gestohlen, während die Eltern schliefen. Anthony Martinez gab an, auf Lebensmittelmarken angewiesen zu sein, um Essen kaufen zu können.
Als Deshaun starb, wog er knapp über acht Kilogramm - so viel wie mit etwa einem Jahr. Das Durchschnittsgewicht von Sechsjährigen beträgt etwa 24 Kilogramm.
Die Eltern und die Großmutter führten den Tod des Jungen zunächst auf eine Krankheit und die Einnahme von Diät- oder Koffeintabletten zurück. Erst später gaben sie das Einsperren und Aushungern ihrer Söhne zu.
Lebenslange Haft möglich
Im Autopsiebericht des Sechsjährigen wurde festgestellt, dass Deshaun brüchiges Haar, eingefallene Augen und fast kein Körperfett hatte. Außerdem hatte er Schürfwunden und Prellungen am Körper, die aber nicht lebensbedrohlich waren.
Sein Bruder überlebte knapp und kam mit zwei anderen Geschwistern - damals zwei und vier Jahre alt - in eine Pflegefamilie.
Die vierfache Mutter bekannte sich in diesem Monat wegen Mordes ersten Grades, Entführung und Kindesmissbrauchs schuldig.
Trotz einer gerichtlichen Vereinbarung muss Archibeque im Falle einer Verurteilung möglicherweise mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen - ohne Anspruch auf Bewährung oder die Möglichkeit der Arbeitsentlassung.
Bisher ist unklar, wie sich der Kindesvater und dessen Mutter nun verhalten.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/klaphat, Coconino County Sheriff's Office