Dreister Sozialbetrug: Frau will ihren eigenen Vater heiraten
Evansville (Indiana/USA) - Ein besonders merkwürdiger Fall beschäftigt die Justiz im US-Bundesstaat Indiana. Eine 44-Jährige soll versucht haben, ihren eigenen Vater (59) zu heiraten, um sich dessen Sozialleistungen einzustecken, während er eine Haftstrafe abzusitzen hat.

Eigentlich hätte Bradley McCollum sowieso schon bald in den Knast gemusst. Der 59-Jährige hortete Ekel-Videos von kleinen Kindern und war wegen anderer Straftaten bereits einschlägig vorbestraft, berichtet der Sender WPTA.
Weil in US-Gefängnissen allerdings keine Veteranen-Pension an Häftlinge ausgezahlt wird, kam dem Ex-Soldaten und seiner Tochter Kimberly Tempel (44) eine Idee. Das Duo beantragte kurzerhand einen Termin beim Standesamt von Evansville (Indiana), füllte alle Dokumente aus und unterschrieb das Ganze an Eides statt. Am 26. Juli 2014 wurde dann tatsächlich geheiratet.
Doch der dreiste Hochzeitsschwindel flog schon fünf Tage später auf. Die Schwester des 59-Jährigen bekam Wind von der Sache und wandte sich an die Polizei, berichtet das lokale Medium "Tristar Homepage".
Ein DNA-Test brachte Gewissheit: Bradley McCollum und Kimberly Tempel sind mit einer Wahrscheinlichkeit von "mehr als 99.999999 Prozent" Vater und Tochter. Doch das war noch nicht alles ...
Hochzeitsschwindel in den USA: DNA-Test sorgt für Klarheit

Außerdem kam heraus, dass Kimberly Tempel bereits verheiratet war. Die Hochzeit wäre auch so völlig illegal gewesen. Dazu kommen mutwillig falsche Angaben in den amtlichen Hochzeitsdokumenten.
Gegenüber der Polizei sagte die Schwester des vermeintlichen Bräutigams aus, dass es bei der Hochzeit ausschließlich um die Veteranenrente ihres Bruders gegangen sei. Rund 300 US-Dollar monatlich, umgerechnet 288,56 Euro.
Vater und Tochter wurden befragt und in Gewahrsam genommen. Die 44-Jährige wurde inzwischen auf freien Fuß gesetzt.
Bradley McCollum sitzt derzeit in einem Bundesgefängnis seine Strafe ab.
Titelfoto: 123rf/fesenko