Ärztin will ihren Ehemann vergiften: Doch dann stellt ihr Opfer Kameras auf
Irvine (Kalifornien) - Eine Ärztin aus Kalifornien soll gegen den Hippokratischen Eid verstoßen haben, indem sie angeblich versuchte, ihren Ehemann zu vergiften. Doch ihr Opfer hegte einen Verdacht und stellte Kameras in der Küche auf.
Im April 2022 bemerkte Jack Chan einen komischen Geschmack im Mund, wenn er seinen Tee trank. Da er dieselbe Sorte täglich zu sich nahm, machte das veränderte Aroma den zweifachen Vater misstrauisch. Über Monate wechselte der Geschmack immer wieder zwischen dem gewohnten und einem bitteren.
Deshalb stellte er dann im vergangenen Juli eine Kamera in der Küche auf. Denn von Anfang an verdächtigte Chan seine Frau, das Warum wurde in der Pressemitteilung vom gestrigen Mittwoch jedoch nicht erklärt.
Zwei Tage, nachdem Chan den kleinen Spion platziert hatte, zeichnete er die Dermatologin auf, wie sie ihrem Ehemann Rohrreiniger in den Tee geschüttet haben soll.
Daraufhin füllte er den mutmaßlich vergifteten Tee ab und brachte ihn zusammen mit den Videos zur Polizei. In Zusammenarbeit mit dem FBI testeten die Beamten dann eine Probe des Heißgetränks, welches tatsächlich Spuren des Putzmittels enthielt.
Im vergangenen August wurde Yue dann festgenommen. Am gestrigen Mittwoch erhob dann eine Grand Jury Anklage. Die 45-Jährige wird sich in drei Vergiftungsfällen sowie in einem Fall wegen häuslicher Gewalt vor Gericht verantworten müssen. Ihr Anwalt wies jegliche Schuld seiner Mandantin zurück.
Im Zuge des Prozesses muss sich die Dermatologin auch vor der Ärztekammer von Kalifornien verantworten. Diese überprüft, ob der zweifachen Mutter die Lizenz entzogen werden muss.
Sollte die Dermatologin verurteilt werden, drohen ihr bis zu acht Jahre und acht Monate Haft.
Ehemann von Emily Yue reichte die Scheidung ein
Auch wenn ihr Ehemann den Rohrreiniger relativ schnell bemerkte, richtete die Chemikalie einigen Schaden an. Bei einer Untersuchung fanden die Ärzte mehrere Geschwüre in seinem Magen, von denen er sich zum Glück mittlerweile erholt hat.
"Unser Zuhause sollte dort sein, wo wir uns am sichersten fühlen. Doch eine lizenzierte medizinische Fachkraft nutzte die täglichen Rituale ihres Mannes, um ihren Mann zu quälen, indem sie seinen Tee systematisch mit einer Drano-ähnlichen Substanz versetzte, um ihm Schmerzen und Leiden zuzufügen", kommentierte die Staatsanwältin den Fall.
Nachdem der zweifache Vater die Scheidung eingereicht hatte, erwirkte er ebenfalls eine einstweilige Verfügung. Denn die 45-Jährige soll nicht nur versucht haben, ihn zu vergiften, sie soll auch die Kinder verbal und physisch missbraucht haben.
Die Dermatologin darf sich den beiden Grundschulkindern nun nicht mehr nähern.
Titelfoto: Fotomontage: 123rf/andriimedvediuk, 123rf/onebit