Unwetter-Alarm in Mitteleuropa: Mehrere Tote, Lage weiter angespannt

Österreich/Slowenien - Die Lage bleibt angespannt: Nach schweren Regenfällen sind Gebiete Österreichs und Sloweniens von Überschwemmungen geplagt, die nun sogar Leben forderten.

Starke Regenfälle verursachten in Teilen Sloweniens Sturzfluten und Erdrutsche, die Straßen und Brücken blockierten, Gebäude überfluteten und Evakuierungen erzwangen.
Starke Regenfälle verursachten in Teilen Sloweniens Sturzfluten und Erdrutsche, die Straßen und Brücken blockierten, Gebäude überfluteten und Evakuierungen erzwangen.  © Gerd Eggenberger/APA/dpa

In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht weiter geschüttet.

In Slowenien sind im Zuge der schweren Unwetter drei Menschen ums Leben gekommen: Zwei niederländische Bergsteiger starben am gestrigen Freitag im Gebirge bei Kranj vermutlich durch Blitzschlag, wie die Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf die Polizei meldete.

Ebenfalls am Freitag kam demnach eine Frau in der Stadt Kamnik, 20 Kilometer nördlich von Ljubljana, bei Überschwemmungen ums Leben. Wie die STA weiter berichtete, prüfte die Polizei am heutigen Samstag die genauen Todesursachen.

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Die Niederschläge fielen zwar zunächst weniger stark aus als befürchtet, Entspannung gab es am heutigen Samstagmorgen von Feuerwehr und Behörden aber nicht.

Blick auf ein überschwemmtes Gebiet in Ravne na Koroskem, rund 60 Kilometer nordöstlich von Ljubljana.
Blick auf ein überschwemmtes Gebiet in Ravne na Koroskem, rund 60 Kilometer nordöstlich von Ljubljana.  © Gregor Ravnjak/AP/dpa

Krisensitzung in Slowenien

Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob (56) unterbrach für eine Krisensitzung am heutigen Samstag seinen Urlaub: "Ich möchte allen, die den Menschen im Rahmen des Schutz- und Rettungssystems helfen, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. In Slowenien haben wir das beste Schutz- und Rettungssystem in Europa. Deshalb können wir optimistisch in die Zukunft blicken", sagte er.

Evakuierungen laufen auf Hochdruck

Nach Regenfällen in der vergangenen Nacht fließt noch immer nicht genug Wasser ab. Viele Straßenzüge in Südösterreich und Slowenien bleiben weiterhin überflutet.
Nach Regenfällen in der vergangenen Nacht fließt noch immer nicht genug Wasser ab. Viele Straßenzüge in Südösterreich und Slowenien bleiben weiterhin überflutet.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Im südlichsten Bundesland Österreichs Kärnten und in der Steiermark drohten weitere Überschwemmungen, Campingplätze wurden geräumt.

Mehr als 2500 Feuerwehrleute und Dutzende Soldaten waren nach Angaben des Rundfunksenders ORF im Einsatz.

In der Ortschaft St. Paul im Lavanttal in Kärnten waren am gestrigen Freitagabend 70 Haushalte evakuiert worden. In einem südlichen Vorort der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee musste ein Rückhaltebecken ausgepumpt werden, weil es drohte überzulaufen.

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In Lavamünd gerieten völlig durchnässte Hänge ins Rutschen und bedrohten Wohnhäuser. In Leibnitz in der Steiermark wurde ein Seniorenheim vorsorglich geräumt.

Auch Boote kamen zum Einsatz, mit denen die Menschen aus ihren Häusern abgeholt und in Sicherheit gebracht wurden.

Österreichs Bundespräsident bedankt sich bei den Einsatzkräften

Die Kameraden der Feuerwehr arbeiten unter Hochdruck.
Die Kameraden der Feuerwehr arbeiten unter Hochdruck.  © -/BFVMZ/APA/dpa

Urlauber flüchten: Lange Staus am heutigen Samstag

Am Samstagmorgen gab es bereits große Staus wegen des Urlauberverkehrs, etwa auf der A11 im Karawankentunnel.

Unwetterbedingt war die Ausweichstrecke über den Loiblpass zwischen Klagenfurt und Ljubljana gesperrt und teils auch die slowenische Autobahn A1, eine wichtige Transitroute für viele Kroatien-Urlauber.

Nach Angaben des ORF sollte die Strecke zwischen Maribor und Triest noch bis Sonntag teils unterbrochen bleiben.

Titelfoto: Bildmontage: Gregor Ravnjak/AP/dpa, Erwin Scheriau/APA/dpa

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