Unter früherem Nazi-Bordell: Goldschatz im Wert von 234 Millionen Euro entdeckt?
Minkowskie (Polen) - Schatzsucher der polnisch-deutschen Stiftung "Schlesische Brücke" sind sich sicher: Unter einem früheren Nazi-Bordell in Polen lagert Gold im Wert von rund 234 Millionen Euro. Auf dem Gelände des Minkowskie-Palasts graben sie seit Monaten nach den angeblich versteckten zehn Tonnen Nazi-Gold - dem "Gold von Breslau". Jetzt gelang dem Team ein wichtiger Durchbruch!
Wie die britische "Daily Mail" berichtete, haben die Schatzsucher im Mai nach mehreren Monaten der Suche einen ersten größeren Fund gemacht. Sie entdeckten etwa drei Meter unter der Erdoberfläche einen Metallkanister, der zwischen 1,2 und 1,5 Meter lang ist und einen Durchmesser von etwa 50 Zentimeter hat.
Die Entdeckung wurde mithilfe einer Georadarsuche in dem verlassenen Wintergarten unter dem Schloss aus dem 18. Jahrhundert gemacht.
Das kleine, aber prunkvolle Schloss Minkowskie wurde zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges von den Nazis als Bordell genutzt.
Es wird angenommen, dass es sich bei dem entdeckten Nazi-Schatz um das sogenannte "Gold von Breslau" handelt, das damals aus dem Polizeipräsidium in der heutigen polnischen Stadt Wrocław (Warschau) verschwunden ist.
Gestohlen wurde dieser Nazi-Schatz angeblich auf Befehl von SS-Führer Heinrich Himmler, der damit ein Viertes Reich errichten wollte. Nach Ende des Krieges versteckten zahlreiche Anhänger ihre Besitztümer und gestohlenen Habseligkeiten auf dem Anwesen, um sie vor der Roten Armee zu schützen.
Letzte Erlaubnis zur Bergung des angeblichen Nazi-Schatzes fehlte noch
Den entdeckten Kanister darf das Team nun auch endlich aus dem Boden bergen. Die Erlaubnis dafür war, der Zeitspanne nach zu urteilen, nicht einfach zu erhalten.
In einem Video, das am 31. Juli auf YouTube veröffentlicht wurde, sagte Roman Furmaniak von der Stiftung Schlesische Brücke: "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die letzte Genehmigung für die endgültige Ausgrabung der Lagerstätten erhalten haben."
"Merken Sie sich das Datum - 1. September! Ein großes Datum für einen großen Tag! Die Dinge sind in Bewegung, wir würden gerne einen Sprint daraus machen, so gut wir können, aber wir verstehen Ihre Ungeduld und wir tun unser Bestes mit dem, was wir haben" betonte Furmaniak.
Der Ort wurde überhaupt erst durch zahlreiche geheime Dokumente und das Kriegstagebuch des SS-Offiziers Egon Ollenhauer, das die Schatzsucher von den Nachkommen erhalten hatten, gefunden.
Unter den Dokumenten befand sich auch ein Brief eines hochrangigen SS-Offiziers namens von Stein an eine der Frauen, die im Schloss Minkowskie arbeitete, und später seine Geliebte wurde.
Nazi-Geliebte bewachte Schatz über 60 Jahre lang
Eine junge Frau namens Inge wurde durch von Stein als Wächterin des Schatzes eingesetzt, die das Versteck im Auge behalten sollte.
Furmaniak erklärte: "Sie war in den gut aussehenden Offizier in der schwarzen SS-Uniform verliebt. Sie waren wie Götter für die Frauen."
Inge war der Annahme, sie müsste ein oder zwei Jahre Minkowskie Palast bleiben. Keiner der Beteiligten glaubte zu dem Zeitpunkt daran, dass die Region wieder unter Kontrolle der russischen Regierung kommen würde.
Nachdem sich Inge nach der Befreiung 1945 zwei Monate im Wald vor den Russen versteckt hatte, fand sie das Schloss unverändert vor.
Am Ende des Krieges wurde die Region an das neue, sowjetisch kontrollierte Polen übergeben, welches die gesamte deutsche Bevölkerung vertrieb. Danach ließen sich in dem Ort Polen, die in der Westukraine gelebt hatten, nieder.
Um sich unter die neue Bevölkerung zu mischen, änderte Inge ihr Aussehen und ihre Identität, heiratete schließlich einen einheimischen Mann und bewachte den Schatz bis zu ihrem Tod 60 Jahre später.
Ob das Team rund um Furmaniak tatsächlich einen Schatz finden wird, zeigt sich im September.
Titelfoto: Screenshot/Facebook/Pałac Minkowskie