Unbekannte Horror-Seuche: Hunderte infiziert, Patienten sterben innerhalb von Stunden
Boloko (Demokratische Republik Kongo) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist besorgt - im Kongo ist eine tödliche Krankheit auf dem Vormarsch. Niemand weiß, was es ist. 53 Menschen sind bereits gestorben.
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Mitte Januar wurden die ersten Fälle bekannt. Im Dorf Boloko im Nordwesten des Kongos wurden drei Kinder nach dem Genuss von Fledermausfleisch plötzlich sehr krank.
Nach Angaben der WHO litten die kleinen Patienten zunächst an Fieber, Müdigkeit und Durchfall. Dann zeigten die Kleinkinder Symptome eines schweren hämorrhagischen Fiebers: akutes Nasenbluten, blutunterlaufene Augen, Bluterbrechen. Innerhalb weniger Stunden raffte der bislang unbekannte Erreger die Kinder dahin. Sie alle starben. Dann infizierten sich weitere Dorfbewohner.
Inzwischen sind 419 Fälle bestätigt, 53 Menschen überlebten den Erreger nicht, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Um welchen Erreger es sich handelt, ist noch völlig unklar. Obwohl die Symptome denen bekannter Tropenkrankheiten wie Ebola oder Marburg-Fieber ähneln, fielen entsprechende Tests negativ aus.
Unbekannte Krankheit im Kongo ausgebrochen: WHO in großer Sorge

Laut WHO besteht dringender Handlungsbedarf. Denn die Krankheit breitet sich nach wie vor rasend schnell aus, die Todesrate ist außergewöhnlich hoch, die meisten Patienten sterben innerhalb von nur 48 Stunden. Doch die abgelegene Lage des betroffenen Gebietes erschwert die Versorgung der Infizierten und die Erforschung der Krankheit erheblich.
Derweil wurden die ersten Fälle auch in der Region Bromate bekannt, berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Anadolu. Tausende sind in der Gegend auf der Flucht.
Immer wieder kommt es im Kongobecken zu verheerenden Ausbrüchen tödlicher Krankheiten. Ende vergangenen Jahres klagten Hunderte Betroffene über grippeähnliche Symptome. Die neuartige "Krankheit X" stellte Ärzte damals vor große Probleme, entpuppte sich später allerdings als besonders aggressive Malaria-Variante.
Unabhängig davon herrscht in dem bitterarmen Land ein blutiger Rebellenaufstand.
Titelfoto: Isaac Kasamani / AFP