Ausnahmezustand in der Türkei: Mehr als 100 Festnahmen nach Demonstration
Von Anne Pollmann und Linda Say
Istanbul (Türkei) - In Istanbul sind erneut Dutzende Menschen wegen der Teilnahme an Demonstrationen gegen die Absetzung des Bürgermeisters festgenommen worden.

Teams der Abteilung für Terrorismusbekämpfung der Istanbuler Polizei hätten in Hausrazzien 106 Personen festgenommen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Am Dienstag hatte das Innenministerium von mehr als 1400 Festnahmen seit Beginn der Proteste in der Türkei geschrieben.
Ihnen werde Verstoß gegen das Versammlungsverbot vorgeworfen. Die Demonstrationen sind in Istanbul und anderen Städten untersagt.
Der beliebte Oppositionspolitiker gilt als aussichtsreicher Herausforderer Erdogans bei einer künftigen Präsidentenwahl.


Der größtenteils friedliche Protest richtet sich immer deutlicher gegen die Regierung Erdogan. Diese sehen die Demonstranten als Strippenzieherin hinter der Absetzung.
Justizminister Yilmaz Tunc hat dem vehement widersprochen.
Titelfoto: Tunahan Turhan/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa