Von Michael Heitmann
Most (Tschechien) - Bei einer Explosion und einem Brand in einem Restaurant in Tschechien nahe der deutschen Grenze sind in der Nacht zu Sonntag sechs Menschen ums Leben gekommen.
Zudem seien acht Menschen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit.
Nach ersten Aussagen von Zeugen sei ein Gasheizstrahler umgefallen, dessen Propangasflasche sich daraufhin entzündet habe. Die Flammen breiteten sich nach Angaben der Einsatzkräfte ungewöhnlich schnell aus.
Das Unglück ereignete sich auf einer verglasten Außenterrasse des Restaurants im Zentrum der Industriestadt Most (Brüx), die rund 60 Kilometer südlich von Dresden liegt.
Rund 30 Menschen hätten sich aus dem Restaurant und benachbarten Gebäuden in Sicherheit bringen können. Als das Feuerinferno ausbrach, soll in dem Restaurant eine Feier stattgefunden haben. Nähere Details gab es dazu zunächst nicht.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das Restaurant in großen Teilen, wie eine Sprecherin der Feuerwehr mitteilte. Ein Angriffstrupp habe unter dramatischen Umständen einen schwer verletzten Gast retten können, den die Flammen auf der Toilette eingeschlossen hätten.
Weitere Gasflaschen explodieren während Einsatz, drei Menschen in Lebensgefahr
Noch während der Löscharbeiten explodierten demnach weitere Gasflaschen. Viele Kräfte waren im Einsatz, darunter mehr als 60 Feuerwehrleute, 10 Rettungswagen-Teams und die Besatzung eines Rettungshubschraubers.
Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) und Most sowie eine Spezialklinik für Verbrennungen in Prag gebracht. Drei von ihnen schwebten nach Medienberichten zunächst noch in Lebensgefahr.
"Die Tragödie in Most macht mich sehr betroffen", schrieb der tschechische Präsident Petr Pavel (63) bei X. Innenminister Vit Rakusan (46) traf am Unglücksort ein. Es biete sich ein Bild der Zerstörung, sagte der konservative Politiker im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Ein Statiker müsse zunächst prüfen, ob die Brandermittler das Gebäude sicher betreten können. Ein Team aus Spezialisten sollte bei der Identifizierung der Todesopfer helfen.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen mutmaßlicher Gefährdung der Allgemeinheit aufgenommen. Es werde von Fahrlässigkeit ausgegangen. Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen von Dritten oder einen Terroranschlag gebe es nicht, hieß es.
Erstmeldung von 8.12 Uhr, aktualisiert um 15.27 Uhr