Teure Zigaretten und Sprit: Lohnt sich Schnäppchen-Shoppen in Tschechien noch?
Prag/Dresden - Geiz war geil - doch mit dem Schnäppchen-Zigarettenkauf in Tschechien ist es bald vorbei: Ab nächstem Jahr will das Nachbarland die Tabaksteuer um zehn Prozent anheben.
Glimmstängel werden dann so teuer sein wie in Deutschland.
Schnäppchenjäger müssen zudem mit weiteren Teuerungen rechnen: An den Zapfsäulen jenseits der sächsischen Grenze steigen gerade wieder die Preise.
Schon jetzt ist der Preisunterschied bei Zigaretten geringer als noch vor ein paar Jahren.
2020 hob Tschechien die Tabaksteuer schon einmal um zehn Prozent an, in den Folgejahren jeweils um weitere fünf Prozent.
Für eine Schachtel, die hier um die acht Euro kostet, muss man dort mittlerweile rund sieben Euro berappen. Mit der anstehenden Erhöhung hat sich der Tabak-Schnäppchenkauf im Nachbarland dann endgültig erledigt.
Immerhin machen die Zigaretten-Käufe im Grenzgebiet rund zehn Prozent vom Tabakwaren-Gesamtumsatz in Tschechien aus. 2019 war es sogar noch ein Drittel gewesen, wie ein Sprecher des Konzerns Japan Tobacco International (JTI) in Tschechien gegenüber Medien bestätigte.
Hoffnung auf Gäste aus Sachsen
Während die Tabakbranche mit einem Einbruch der Verkaufszahlen rechnet, weil die deutschen Käufer fehlen könnten, hofft man in der Grenzgemeinde Hrensko - die nach dem Großbrand im Nationalpark ohnehin noch immer unter eingebrochenen Touristenzahlen leidet - trotzdem weiterhin auf Gäste aus Sachsen.
"Essen, Friseur und Tanken sind immer noch günstiger. Solange das so bleibt, kommen die Gäste", so Vize-Bürgermeister Robert Mares.
Benzin und Diesel sind tatsächlich noch günstiger, doch die schwächer werdende Krone und die zu Ende Juli aufgehobene Steuerermäßigung auf Diesel (6 Cent pro Liter), die im Februar 2022 eingeführt worden war, lassen die Kraftstoff-Preise wieder steigen.
"Da die Preise gerade in Europa insgesamt steigen, tanken Sachsen bei uns weiterhin günstiger", so Jiri Ondra, Chef des Ono-Tankstellennetzes.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert, Zoll, privat