Schleuser stoppen, bevor sie Sachsen erreichen: So geht Tschechien gegen die Banden vor

Prag - Landesweit werden seit Monaten auch in Tschechien Schleusungen verfolgt und aufgedeckt. Im Rahmen eines Maßnahmenpakets "Migrace" (Migration) hat das Nachbarland seit einem halben Jahr die Kontrollen in Zügen und Fahrzeugen erhöht. Die Beamten sehen sich mit einer immer dreisteren Vorgehensweise der Schleuser konfrontiert.

Die tschechische Polizei hat ihre Kontrollen verschärft.
Die tschechische Polizei hat ihre Kontrollen verschärft.  © Polizei Tschechien

"Die Situation hat sich dramatisch verändert", so Vaclav Drda, Leiter der Abteilung kriminalpolizeiliche Ermittlungen bei der Fremdenpolizei (RSCP).

Zum Vergleich: In diesem Jahr wurden bis zum 13. August insgesamt 123 Schleuser identifiziert. Diese waren meistens die Fahrer der Migranten-Transporte. 2022 waren es bis Ende August 49 gewesen.

Für die Beamten im Einsatz ist die Schleuser-Aufdeckung gefährlicher geworden: "Leider kommt es immer häufiger vor, dass der Schleuser versucht, der Polizei zu entkommen, oft durch gefährliches und rücksichtsloses Fahren", so Drda.

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Zudem lassen sich die Menschenschmuggler immer etwas Neues einfallen. Drda nennt es "Katz-und-Maus-Spiel". So sind mittlerweile nicht mehr vorwiegend ältere Autos als Schleuser-Transporter unterwegs, sondern auch Neuwagen, deren Leasing-Raten durch die hohen Summen, die Migranten an die Schlepper zahlen, finanziert werden.

Vaclav Drda, Leiter der Abteilung kriminalpolizeiliche Ermittlungen bei der Fremdenpolizei (RSCP).
Vaclav Drda, Leiter der Abteilung kriminalpolizeiliche Ermittlungen bei der Fremdenpolizei (RSCP).  © Polizei Tschechien

Im Kampf gegen die Schleuserkriminalität setzt Drda auf die internationale Kooperation: "Die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Nachbarländern ist von zentraler Bedeutung im Kampf gegen die Aufdeckung krimineller Machenschaften im Zusammenhang mit der illegalen Migration", so Drda.

Titelfoto: Polizei Tschechien

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