Sachsens Ausflugs-Favorit im Nationalpark: Irrer Wege-Ärger am Prebischtor

Hrensko - Viel Wirbel um das bei Sachsen so beliebte Prebischtor im Nationalpark Böhmische Schweiz. Weil der Zugang zu dem Wahrzeichen nur über Privatgrundstücke möglich ist, will der Staat diese kaufen.

Für eine perfekte Aussicht müssen Besucher Eintritt zahlen.
Für eine perfekte Aussicht müssen Besucher Eintritt zahlen.  © DPA/Robert Michael

Doch der Eigentümer, der Eintritt bei den Besuchern kassiert, lehnt den Verkauf ab. Jetzt sucht das tschechische Umweltministerium nach alternativen Wegstrecken.

Genau vor einem Jahr loderten die Flammen im Nationalpark. Tagelang war unklar, ob das Prebischtor das Inferno überstehen würde. Die Freude war allseits groß, dass das Felsentor standgehalten hat.

Langsam kehrt der Tourismus zurück. Noch vor Pandemie und Feuer besuchten 2019 immerhin 270.000 Gäste das Prebischtor.

Korruptionsskandal erschüttert böhmische Gemeinde
Tschechien Korruptionsskandal erschüttert böhmische Gemeinde

Die zahlten dann auch Eintritt, um über den Privatgrund auf die Aussichtsplattformen zu kommen, die in staatlichem Besitz sind und von denen man von oben auf das Tor blicken kann.

Nationalparksprecher Tomas Salov.
Nationalparksprecher Tomas Salov.  © Daniel Förster

Laut Umweltministerium wird nach dem gescheiterten Kaufversuch nun in Erwägung gezogen, einen neuen Zugang zu schaffen, der nicht über Privatgrundstücke führt.

Ein hoher Preis für die Stiege in der Böhmischen Schweiz

Der Nationalpark legte vor ein paar Monaten gerade eine provisorische Treppe zum Prebischtor an und hat auch weiterhin noch mit der Sicherung der vorhandenen Wege zu tun.
Der Nationalpark legte vor ein paar Monaten gerade eine provisorische Treppe zum Prebischtor an und hat auch weiterhin noch mit der Sicherung der vorhandenen Wege zu tun.  © Nationalpark

Ein Teil des Weges müsste jedoch über Felsformationen mit Stiegen geführt werden. "Das ist sehr aufwendig und nicht für jedermann geeignet", so Nationalparksprecher Tomas Salov. Zudem würden die Kosten dafür rund 800.000 Euro betragen.

Die Nationalparkverwaltung hat indes andere Sorgen. Sie ist noch mit der Wiederherstellung der touristischen Infrastruktur nach dem großen Brand beschäftigt, unter anderem mit den Schäden am Zugang zum Prebischtor von Hřensko aus.

In den 1990er-Jahren verkaufte der Staat den Grund am Prebischtor. Heute gehört er der Firma PAAL, die seit 1998 (nach Besitzerwechsel) Eigner wurde.

Ab November: Neues Verbot in Prag trifft vor allem Touristen
Tschechien Ab November: Neues Verbot in Prag trifft vor allem Touristen


Der Weg zum Prebischtor führt über privaten Grund.
Der Weg zum Prebischtor führt über privaten Grund.  © DPA/Robert Michael

Der Chef des Unternehmens, Alexej Krenke, sagte gegenüber tschechischen Medien, dass der Eintritt für den Erhalt des Standorts "von großer Bedeutung" ist.

Seit Neuestem kann man die Tickets online zum ermäßigten Preis von 30 Kronen (1,20 Euro) buchen (www.pbrana.cz/de). Am Prebischtor direkt kostet der Eintritt 3,50 Euro.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Robert Michael//Daniel Förster

Mehr zum Thema Tschechien: