Sachsens Ausflugs-Favorit im Nationalpark: Irrer Wege-Ärger am Prebischtor
Hrensko - Viel Wirbel um das bei Sachsen so beliebte Prebischtor im Nationalpark Böhmische Schweiz. Weil der Zugang zu dem Wahrzeichen nur über Privatgrundstücke möglich ist, will der Staat diese kaufen.
Doch der Eigentümer, der Eintritt bei den Besuchern kassiert, lehnt den Verkauf ab. Jetzt sucht das tschechische Umweltministerium nach alternativen Wegstrecken.
Genau vor einem Jahr loderten die Flammen im Nationalpark. Tagelang war unklar, ob das Prebischtor das Inferno überstehen würde. Die Freude war allseits groß, dass das Felsentor standgehalten hat.
Langsam kehrt der Tourismus zurück. Noch vor Pandemie und Feuer besuchten 2019 immerhin 270.000 Gäste das Prebischtor.
Die zahlten dann auch Eintritt, um über den Privatgrund auf die Aussichtsplattformen zu kommen, die in staatlichem Besitz sind und von denen man von oben auf das Tor blicken kann.
Laut Umweltministerium wird nach dem gescheiterten Kaufversuch nun in Erwägung gezogen, einen neuen Zugang zu schaffen, der nicht über Privatgrundstücke führt.
Ein hoher Preis für die Stiege in der Böhmischen Schweiz
Ein Teil des Weges müsste jedoch über Felsformationen mit Stiegen geführt werden. "Das ist sehr aufwendig und nicht für jedermann geeignet", so Nationalparksprecher Tomas Salov. Zudem würden die Kosten dafür rund 800.000 Euro betragen.
Die Nationalparkverwaltung hat indes andere Sorgen. Sie ist noch mit der Wiederherstellung der touristischen Infrastruktur nach dem großen Brand beschäftigt, unter anderem mit den Schäden am Zugang zum Prebischtor von Hřensko aus.
In den 1990er-Jahren verkaufte der Staat den Grund am Prebischtor. Heute gehört er der Firma PAAL, die seit 1998 (nach Besitzerwechsel) Eigner wurde.
Der Chef des Unternehmens, Alexej Krenke, sagte gegenüber tschechischen Medien, dass der Eintritt für den Erhalt des Standorts "von großer Bedeutung" ist.
Seit Neuestem kann man die Tickets online zum ermäßigten Preis von 30 Kronen (1,20 Euro) buchen (www.pbrana.cz/de). Am Prebischtor direkt kostet der Eintritt 3,50 Euro.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Robert Michael//Daniel Förster