Nach Brandstiftung am Männertag: Böllerverbot in der Böhmischen Schweiz!
Hřensko (Tschechien) - Schluss mit dem Böller-Tourismus in der Böhmischen Schweiz! Hřensko hat jetzt ein Knallverbot im gesamten Gebiet der 300-Einwohner-Gemeinde beschlossen. Pyro-Sünder müssen mit empfindlichen Strafen rechnen.
Nachdem am Herrentag ein betrunkener Deutscher (25) mit Pyrotechnik einen rund 100 mal 20 Meter großen Brand entfacht hatte, den 50 Kameraden 18 Stunden lang löschen mussten, kündigte Bürgermeister Zdeněk Pánek Konsequenzen an.
Er hielt Wort: Am Montag beschloss der siebenköpfige Gemeinderat einstimmig ein Knallverbot in Hřensko, Mezná und Mezní Louka. Einzige Ausnahme ist die Neujahrsnacht, in der von 0 bis 1 Uhr geböllert werden darf.
"Ich bin sehr froh über das Ergebnis", so der Bürgermeister.
Auf ein ursprünglich geplantes Verkaufsverbot von Pyrotechnik verzichtete Pánek, weil das gesetzlich an der Durchsetzung zu scheitern droht. In zwei bis drei Wochen wird die Verordnung voraussichtlich in Kraft treten.
Kontrollen mit Konzentration auf verbotene Knaller werden intensiviert!
Die Nationalparkverwaltung zeigt sich erleichtert. Im Park selbst gilt zwar ohnehin Böllerverbot, doch vergrößert sich nun die knallfreie Zone und "die Ortspolizei kann jetzt dort Verstöße ahnden, wo es für die Nationalparkwacht bislang nicht möglich war", erklärt Nationalparksprecher Tomáš Salov.
Zudem werden die Kontrollen durch Gewerbeaufsicht, Polizei und Zoll auf dem Grenzmarkt mit Konzentration auf verbotene Knaller intensiviert.
Der Bürgermeister will außerdem die vietnamesischen Standbetreiber davon überzeugen, den Böllerverkauf einzustellen.
Für Pyro-Sünder wird es teuer: Bei Verstößen kann ein Gemeindepolizist vor Ort ein Bußgeld bis zu 10.000 Kronen (400 Euro) verhängen, bei schwereren Verstößen die Gemeinde Děčín bis zu 100.000 Kronen (4000 Euro) erheben.
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