Mercedes rollt brennend über die Grenze ... und wird von beiden Seiten gelöscht

Altenberg - Grenzen verbinden. Diese steile These wurde am Donnerstag von einem äußerst kuriosen Feuerwehr-Einsatz untermauert: Ein 24-jähriger Tscheche war mit seinem weißen Mercedes Kombi auf der B 170 Richtung Heimat unterwegs, musste dafür den Tunnel bei Altenberg durchqueren. Plötzlich schlugen Flammen aus dem Motorraum!

Dicht am Grenzstein ereignete sich dieser kuriose Feuerwehreinsatz.
Dicht am Grenzstein ereignete sich dieser kuriose Feuerwehreinsatz.  © Egbert Kamprath

Geistesgegenwärtig manövrierte der junge Fahrer sein loderndes Luxus-Gefährt durch den Grenztunnel, rollte brennend über die Grenze nach Cinovec.

Das Kuriose: "Nachdem der Fahrer sich unverletzt aus dem Auto retten konnte, rollte das Fahrzeug wieder rückwärts auf die deutsche Seite", berichtet Kai Heymann (39), stellvertretender Gemeindewehrleiter Altenberg.

Rund 50 Meter weit rollte das lichterloh brennende Gefährt, ehe es in einer deutschen Böschung zum Stehen kam. 22 deutsche und acht tschechische Kameraden gelangten zeitgleich an ihre Seiten der Grenze, koppelten die Löschschläuche aneinander und bekämpften das Grenzfeuer per Kreuzstrahl. Kommuniziert wurde mit Händen und Füßen.

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"Es gibt internationale Zeichen für Wasser Marsch oder Halt, Druck erhöhen und senken. Wir üben das regelmäßig gemeinsam", so Heymann.

Vom Mercedes blieb nur noch dieses Wrack übrig.
Vom Mercedes blieb nur noch dieses Wrack übrig.  © Egbert Kamprath
Tschechische und Deutsche Kameraden rückten aus und löschten das Grenzfeuer gemeinsam.
Tschechische und Deutsche Kameraden rückten aus und löschten das Grenzfeuer gemeinsam.  © Egbert Kamprath
Als die tschechischen Kameraden bereits auf dem Weg nach Hause waren, erstickten ihre deutschen Kollegen die letzten Flammen im Mercedes.
Als die tschechischen Kameraden bereits auf dem Weg nach Hause waren, erstickten ihre deutschen Kollegen die letzten Flammen im Mercedes.  © Egbert Kamprath

Grenze war für rund zwei Stunden gesperrt

Während die deutschen Kameraden der Feuerwehren Zinnwald, Altenberg, Geising und Lauenstein die letzten Flammen erstickten, machten sich die tschechischen Kameraden auf den Rückweg nach Teplice und Dubi.

Die Grenze war für rund zwei Stunden gesperrt. Der Verkehr konnte umgeleitet werden.

Titelfoto: Montage: Egbert Kamprath

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