Hochmoderne Züge fahren über Dresden nach Berlin: Tschechien schickt die "ComfortJets"
Dresden - In Zukunft rollen hochmoderne Züge durch Dresden: Die Tschechischen Eisenbahnen (CD) ersetzen ihre mehr als 20 Jahre alten Eurocitys, die mehrmals täglich auf der Strecke Prag-Berlin-Hamburg auch durch die sächsische Landeshauptstadt rollen.
Bis zu 230 km/h schnell sind die neuen ComfortJets, die Skoda und Siemens gemeinsam in den Werken in Ostrava und München bauen.
In den modern ausgestatteten Großraumwagen mit verstellbaren Sitzen und Spezialfensterscheiben für besseren Mobilfunk-Empfang werden mit 550 Plätzen etwa 100 Plätze mehr für Reisende zur Verfügung stehen.
In den 240 Meter langen und 510 Tonnen schweren Zügen ist zudem Platz für zwölf Fahrräder und ein kleines Kino für Kinder.
"Die ersten ComfortJet-Züge werden in der ersten Hälfte des nächsten Jahres Passagiere befördern. Die für die Zulassung des Betriebs erforderlichen Tests sind bereits im Gange", so Petr Šťáhlavský, Sprecher der Tschechischen Eisenbahnen.
Gäste werden eine Sache vermissen
Nach ersten Test-Einsätzen im Inland soll dann als nächste Strecke Prag-Dresden-Berlin von den ComfortJets bedient werden.
Doch es gibt auch Veränderungen, die einigen Zug-Fans auf den Magen schlagen dürften: Mit dem Verschwinden des Eurocitys wird auch der klassische Speisewagen mit weißen Tischdecken, an denen wendige Kellner Bier und Knödel servieren, verschwinden.
Nur ein kleines Bistro mit 18 Plätzen wird es noch geben. Ansonsten sind die Fahrgäste angehalten, am Platz zu bestellen oder an der rollenden Minibar zu kaufen.
Ausgeliefert werden die neuen Züge schrittweise bis 2026. Kosten: rund 500 Millionen Euro.
Titelfoto: Bildmontage: Tschechische Eisenbahnen