Franzensbad hofft auf Welterbe-Boom: "Es ist das Beste, was uns passieren konnte."
Franzensbad - Der tschechische Kurort Franzensbad – direkt an der Grenze zu Sachsen gelegen - gehört jetzt zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der 5500-Einwohner-Gemeinde wird sich einiges ändern. Bürgermeister Jan Kuchar (47) sprach exklusiv mit TAG24.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) flanierten schon über die Promenade des von Kaiser Franz II. (1768-1835) geförderten und 1793 eröffneten Heilbades. Sie wären begeistert!
Gemeinsam mit Karlsbad und Marienbad bekam das Kurstädtchen (alle drei bilden das Bäderdreieck) den Welterbe-Titel verliehen.
"Wir sind schon ein bisschen stolz", sagt Bürgermeister Kuchar. "Es ist das Beste, was uns passieren konnte."
Derzeit kann er nicht klagen: Der Kurort mit seinen 4800 Betten ist zu 100 Prozent ausgelastet. Doch die Verteilung ist neu: 70 Prozent Tschechen belegen die Betten. Waren vor der Pandemie die Hälfte der Gäste Deutsche - darunter viele Sachsen -, sind es jetzt nur um 20 bis 25 Prozent.
Mit dem neuen Titel setzt der Bürgermeister auch auf neue Gästestrukturen im Kurbad: beispielsweise Weltkulturerbe-Reisende, die zu Kurzaufenthalten kommen.
Auch sollen in Zukunft nicht nur Heilkurgäste angesprochen werden, sondern mit Wellness- und Sportangeboten (Golfpakete, Tennis, Ausbau von Radwegen) auch jüngere Leute. Im Klartext: Gäste, die vielleicht auch etwas mehr Geld da lassen.
Trotz allem setzt Jan Kuchar auch weiter auf die treuen Kurgäste aus Sachsen: "Wir brauchen die Gäste aus Deutschland."
Titelfoto: PR