Flüchtlings-Zustrom in Richtung Sachsen: Tschechien kontrolliert wieder die Grenze
Dresden/Prag - Seit Tagen wird über einen anschwellenden Flüchtlingsstrom über die "Balkanroute" Richtung Sachsen berichtet. Jetzt zieht Tschechien die Reißleine: Ab dem morgigen Donnerstag führt das Nachbarland wieder Kontrollen an der 250 kilometerlangen Grenze zur Slowakei ein.
500 Polizisten und 60 Zöllner pro Schicht werden nicht nur die 27 Grenzübergänge rund um die Uhr besetzen, auch die grüne Grenze wird strenger bewacht werden.
"Wir müssen diese Präventivmaßnahme ergreifen, um die Situation langfristig in den Griff zu bekommen", so Premier Petr Fiala (58) gegenüber den tschechischen Medien.
Allein zwischen Anfang Juni bis vergangene Woche wurden in Tschechien rund 9500 Flüchtlinge (die meisten aus Syrien) festgestellt, seit Jahresanfang wurden rund 12.000 Menschen aufgegriffen.
In Sachsen wurden seit Jahresanfang bis Ende August etwa 9000 Migranten festgestellt.
Der sächsische Innenminister Armin Schuster (61, CDU) sagte dazu: "Grenznahe Bundesländer werden den Flüchtlingszustrom in Kürze nur noch durch provisorische Erstunterbringungen bewältigen können."
Titelfoto: Polizei Tschechien