Fatale Verwechslung: Krankenhaus treibt falsches Baby ab

Prag - In einem Krankenhaus in Tschechien ist es zu einer fatalen Verwechslung gekommen: Nach einer Abtreibung wurde festgestellt, dass man die falsche Patientin behandelt hatte.

In einem Krankenhaus in Prag kam es im März zu einer fatalen Verwechslung. (Symbolbild)
In einem Krankenhaus in Prag kam es im März zu einer fatalen Verwechslung. (Symbolbild)  © 123RF/lightfieldstudios

Der Vorfall ereignete sich bereits am 25. März im Bulovka-Krankenhaus in Prag. Wie Nextshark.com berichtet, waren an jenem Tag zwei Asiatinnen in die Klinik gekommen.

Eine der beiden Frauen, die im vierten Monat schwanger war, hatte einen Termin für eine Routineuntersuchung. Die andere Patientin war dagegen für eine Kürettage - eine Form der Abtreibung von ungewollten Embryos - vorbeigekommen.

Schließlich wurde der ersteren Schwangeren fälschlicherweise eine Narkose verabreicht und ohne deren Zustimmung eine Ausschabung durchgeführt. Durch den Eingriff erlitt die Frau eine Fehlgeburt.

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Jan Kvacek, Leiter des Universitätskrankenhauses, erklärte gegenüber der Presse, dass der Vorfall zum einen durch einen "menschlichen Fehler" und "menschliches Versagen" sowie zum anderen durch Sprachbarrieren verursacht worden war.

Mitarbeiter nach Vorfall suspendiert

Bei einer Frau, die im vierten Monat schwanger war, wurde fälschlicherweise eine Ausschabung durchgeführt. (Symbolbild)
Bei einer Frau, die im vierten Monat schwanger war, wurde fälschlicherweise eine Ausschabung durchgeführt. (Symbolbild)  © 123rf/serezniy

Michal Zikan, der Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie des Krankenhauses, fand heraus, dass die betroffene Patientin ein Dokument auf Tschechisch unterschrieben hatte, welches eigentlich für die andere Frau bestimmt war. "Drei Tage zuvor wurde der Patientin im Beisein eines Dolmetschers sehr detailliert erklärt, was sie sich unterziehen würde und dass es sich nur um eine Untersuchung handele."

Wie es zu der schrecklichen Verwechslung kommen konnte, bleibt daher unklar.

Die Chirurgen hätten zudem "keinen Grund zu der Annahme" gehabt, "dass sie es mit einer anderen Patientin zu tun hatten", so Zikan weiter.

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Nachdem der Albtraum-Vorfall herausgekommen war, wurde ein Mitarbeiter der Klinik suspendiert. Ein weiterer Angestellter muss sich einer Kommission stellen. Die internen Untersuchungen dauern noch an.

Auch die tschechische Polizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzungen eingeleitet.

Der Asiatin, welche die ungewollte Abtreibung durchmachen musste, wurde vom Krankenhaus bereits psychologische und rechtliche Unterstützung angeboten. "Sie hat zweifellos Anspruch auf eine Entschädigung", so Jan Kvacek.

Titelfoto: 123RF/lightfieldstudios

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