Totgerast vom Präsidenten-Konvoi: Tourist stirbt bei fürchterlichem Verkehrsunfall
Nairobi (Kenia) - Ein britischer Tourist (79) kam in Kenia unter tragischen Umständen ums Leben, als er beim Überqueren eines Zebrastreifens von einem Begleitfahrzeug der Präsidentenkolonne erfasst wurde. Der Konvoi raste einfach weiter, ohne anzuhalten.

Bei einem schlimmen Verkehrsunfall in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, kam am Donnerstag der 79-jährige Brite Edgar Charles Frederick ums Leben, berichtet die Zeitung "The Star".
Nach Angaben der Polizei wollte der Brite soeben den Zebrastreifen vorm Einkaufszentrum Adams Arcade an der viel befahrenen Ngong Road überqueren. Doch den Präsidentenkonvoi, der mit hoher Geschwindigkeit und unter Blaulicht unterwegs war, sah der Rentner viel zu spät.
Zeugen berichten, wie der Mann vom vorausfahrenden Fahrzeug, einem gepanzerten Geländewagen erfasst und durch die Luft geschleudert wurde. Der 79-Jährige verstarb noch an Ort und Stelle, herbeigeeilte Ersthelfer konnten nichts mehr für ihn tun.
Davon unberührt raste der Konvoi einfach weiter, ohne Hilfe zu leisten. Präsident William Ruto hielt noch am selben Tag eine Rede vor Anhängern im Stadtteil Kibera.
Nach Todesfahrt in Nairobi: Personenschützer festgenommen
Nach dem Vorfall ist die Aufregung in Kenia groß. Immer wieder sind in dem ostafrikanischen Land Regierungsfahrzeuge an tödlichen Unfällen beteiligt.
Der Todesfahrer wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen. In einer ersten Befragung gab der Personenschützer an, nicht gestoppt zu haben, weil die Limousine des Präsidenten nur "ein paar Meter" entfernt gewesen sei. Die Sicherheitsbestimmung verbieten es. Er sei deswegen weitergefahren.
Später hieß es, dass der schwere Geländewagen sich am Ende des Konvois befunden habe. Der Präsident habe da schon seine Rede gehalten. Der Personenschützer befindet sich wieder auf freiem Fuß.
Nach Informationen von BBC reiste der verunglückte Edgar Charles Frederick nach Kenia, um seine Schwester und seinen Neffen zu besuchen, die dort leben.
Die lokale Polizei hat den Wunsch geäußert, den Vorfall aufklären zu wollen.
Titelfoto: Screenshot: Facebook/William Samoei Ruto