Todkranker Wissenschaftler will zum Roboter werden

Großbritannien - Der britische Wissenschaftler Peter Scott-Morgan (62) ist todkrank und soll laut Aussagen seiner Ärzte bald sterben. Deshalb hat er sich dazu entschieden, der erste Robotermensch der Welt zu werden.

2017 wurde bei Peter Scott-Morgan (62) das Lou-Gehrig-Syndrom diagnostiziert.
2017 wurde bei Peter Scott-Morgan (62) das Lou-Gehrig-Syndrom diagnostiziert.  © twitter.com/DrScottMorgan/

Der 62-Jährige leidet am Lou-Gehrig-Syndrom - auch bekannt als amyotrophe Lateralsklerose (ALS) - einer nicht heilbaren Krankheit, die zur dauerhaften Schädigung des Nervensystems führt. Nach und nach verlieren Betroffene die Kontrolle über ihre Bewegungsapparate.

An eben dieser Erkrankung litt auch Morgans großes Vorbild, der Wissenschaftler Stephen Hawking (†76).

2017 erhielt der Brite die Hiobsbotschaft. Seine Ärzte prognostizierten damals, dass er 2019 sterben würde - das wollte er aber um jeden Preis verhindern. Also entschied sich Morgan, sich selbst in einen Robotermenschen, einen sogenannten Cyborg, zu verwandeln und dem Tod so ein Schnippchen zu schlagen.

Mädchen (†8) verrät im Sterben Namen ihres mutmaßlichen Mörders!
Aus aller Welt Mädchen (†8) verrät im Sterben Namen ihres mutmaßlichen Mörders!

Auf seiner Internetseite erklärt der Wissenschaftler detailliert, wie er dabei vorgehen will: Ein "Exoskelett"  - eine Art Stütze für seinen Oberkörper - soll dem 62-Jährigen "übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten" verleihen. 

Peter Scott-Morgan arbeitet bereits an einem Gedankenlese-Computer

Nun versucht der Brite mit allen Mitteln, seinen stetigen körperlichen Verfall aufzuhalten.
Nun versucht der Brite mit allen Mitteln, seinen stetigen körperlichen Verfall aufzuhalten.  © twitter.com/DrScottMorgan/

Außerdem plant Scott-Morgan, einen Gedankenlese-Computer direkt an sein Gehirn anschließen zu lassen. Dadurch wird sein gelähmtes, erstarrtes Gesicht durch einen hyperrealistischen Avatar ersetzt, der sich im Takt eines Sprachsynthesizers bewegen und seine Emotionen zum Ausdruck bringen soll. Denn ihm droht demnächst - als eine weitere Folge der Erkrankung - der Verlust seiner Stimme. 

Deshalb verbrachte er bereits Stunden damit, mithilfe von Wissenschaftlern Wörter und Sätze aufzuzeichnen. Diese sollen ihm in Zukunft als eine Art "synthetische Stimme" dienen.

Eine Veränderung hat der Brite, der in Robotik promoviert hat, bereits an sich vornehmen lassen: 2018 ließ er seinen Magen "umleiten", um beim Toilettengang oder beim Essen nicht auf eine Pflegekraft angewiesen zu sein.

In einem Dokumentarfilm des britischen TV-Senders Channel 4, der laut Sun kommende Woche ausgestrahlt wird, beschreibt er sich selbst als "menschliches Versuchskaninchen, um zu sehen, inwieweit wir Science-Fiction in die Realität umsetzen können".

Titelfoto: twitter.com/DrScottMorgan/

Mehr zum Thema Aus aller Welt: