"Titan"-Unglück: 19-Jähriger hatte Angst vor dem Tauchgang, kam aber seinem Vater zuliebe mit
London - Das tragische U-Boot-Unglück im Nordatlantik hat die ganze Welt bewegt. Das jüngste Opfer des waghalsigen Meeresabenteuers ist der 19 Jahre alte Suleman Dawood.
Wie Sulemans Tante Azmeh Dawood gegenüber NBC News sagte, fürchtete sich der 19-Jährige vor dem Unterwasserausflug.
Da die Expedition jedoch auf den Vatertag fiel und Suleman seinem Vater, dem britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood (†48), eine Freude machen wollte, entschied er sich, daran teilzunehmen.
Azmeh bezeichnete die Situation als "unwirklich" und fügte hinzu: "Ich fühle mich wie in einem schlechten Film, aus dem ich nicht wieder herauskomme. Es fällt mir schwer, zu atmen, wenn ich an sie denke. Es ist ein lähmendes Gefühl."
Shahzada war der Vorstandsvorsitzende des pakistanischen Mischkonzerns Engro, der unter anderem Düngemittel und Chemikalien herstellt, aber auch in den Energiesektor investiert.
Er lebte in London und galt als liebevoller Vater. Sein Sohn Suleman war mit dem Studium beschäftigt.
Zusammen mit seiner aus Bayern stammenden Frau Christine hatte Shahzada Dawood außerdem noch eine Tochter.
Da der Druck auf das Tauchboot in so großer Tiefe enorm gewesen sein muss, haben die Insassen der "Titan" Experten zufolge von der Implosion ihres Gefährts nichts mehr mitbekommen. Demzufolge starben sie einen "schmerzlosen Tod".
Neben Vater und Sohn befanden sich an Bord des Mini-U-Boots noch der Titanic-Forscher Paul-Henri Nargeolet (†77), der britische Abenteurer Hamish Harding (†58) sowie der Chef der Betreiberfirma OceanGate, Stockton Rush (†61).
Titelfoto: Uncredited/AP/dpa