Temu ruft Pulli zurück, nachdem Mädchen (8) starke Verbrennungen erleidet

Hervey Bay (Australien) - Es war als Geburtstagsgeschenk gedacht und wurde beinahe zum tödlichen Verhängnis. Der Lieblingspullover einer Achtjährigen fing Feuer und führte zu heftigen Verbrennungen. Hersteller Temu, ein umstrittener Online-Händler, hat das Produkt zurückgerufen.

Daniella Jacobs-Herd (8) musste sich acht Wochen lang Hauttransplantationen unterziehen.
Daniella Jacobs-Herd (8) musste sich acht Wochen lang Hauttransplantationen unterziehen.  © Screenshot/GoFundMe/HannahJacobs

Daniella Jacobs-Herd hatte im vergangenen Jahr zu ihrem achten Geburtstag von ihrer Oma den "Glow in the Dark"-Einhorn-Pullover von Temu geschenkt bekommen.

Damit hatte die Großmutter einen Volltreffer erzielt, denn wie Mutter Hannah Jacobs-Herd ABC News erzählte, trug das Mädchen das Kleidungsstück fast ununterbrochen.

Bis der Pullover plötzlich anfing, zu brennen. Bei einer Geburtstagsparty mit einem Lagerfeuer landete ein Funke auf dem mit Einhörnern verzierten Pulli, dieser entflammte blitzschnell.

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Die erschütterte Mutter berichtet, dass das Kleidungsstück wie ein Plastikbeutel zu schmelzen begann. Ihre Tochter, die in dem Pulli gefangen war, zog sich Verletzungen zu, die bis zu 13 Prozent ihres Körpers betrafen, unter anderem das Gesicht und den Oberkörper. Die Gäste mussten mitansehen, wie die Haut von ihrem Körper abfiel.

Operationen sind notwendig. Laut den Ärzten kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis die Haut vollständig wiederhergestellt ist.

Pullover verstößt gegen australische Standards

Der Pulli ist mittlerweile nicht mehr im Sortiment zu finden, aber diese Decke ähnelt dem Stoff des Pullovers.
Der Pulli ist mittlerweile nicht mehr im Sortiment zu finden, aber diese Decke ähnelt dem Stoff des Pullovers.  © Screenshot/Temu

Die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) untersuchte anschließend den Pullover und fand heraus, dass dieser weder den australischen Standards entsprach noch ein Feuerwarnetikett hatte.

"Wie kann es sein, dass ein Kind erst Verbrennungen erleiden muss, bevor Produkte zurückgerufen und untermischt werden?", zeigte sich die Mutter gegenüber ABC News entsetzt.

Mittlerweile hat die Familie Anwälte eingeschaltet und versucht, eine Einigung mit Temu zu erzielen. Dabei gehe es ihr nicht nur um Geld, sondern darum, dass ihre Tochter eine Zukunft haben kann.

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Für weitere Operationen hat die Familie bereits im vergangenen Sommer ein GoFundMe-Spendenkonto eingerichtet.

"Temu nimmt Produktsicherheit sehr ernst und hat bei der Lösung dieses Falls eng mit der ACCC zusammengearbeitet. Nachdem wir von dem Vorfall Anfang September 2024 erfahren hatten, haben wir das Produkt umgehend aus dem Verkauf genommen. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir unsere Überprüfung der von anderen Händlern verkauften Nachtwäsche für Kinder ausgeweitet. Darüber hinaus führen wir Gespräche mit der ACCC über eine Unterzeichnung der Online-Produktsicherheitsverpflichtung", teilte ein Sprecher des Unternehmens mit.

zuletzt aktualisiert: 19.11 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/GoFundMe/HannahJacobs, Screenshot/Temu

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