Tausende Menschen schreien und zeigen Zunge: Was ist denn hier los?

Auckland (Neuseeland) - Vor zehn Jahren stellten mehr als 4000 Franzosen einen Weltrekord auf, der nicht überall Glücksgefühle auslöste. Am gestrigen Sonntag wurde Frankreich vom Thron gestoßen. Endlich, meinen die neuen (und rechtmäßigen) Rekordhalter.

Mit dem Kriegstanz "Haka" sollen Angst und Schrecken verbreitet werden. Eigentlich ist der neuseeländische Brauch aber ganz harmlos.
Mit dem Kriegstanz "Haka" sollen Angst und Schrecken verbreitet werden. Eigentlich ist der neuseeländische Brauch aber ganz harmlos.  © -/Smoke Photo And Video/dpa

Aber worum geht es eigentlich? Ganz einfach: Die Einwohner Neuseelands fühlten sich seit einem Jahrzehnt auf den Schlips getreten.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, führten damals, im September 2014, 4028 Menschen nahe Toulouse nach einem Rugby-Spiel gemeinsam einen Tanz auf.

Allerdings nicht irgendeinen Tanz, sondern den weltberühmten Haka, den Kriegstanz der Maori. Bei den Ureinwohnern Neuseelands glich der in Europa aufgestellte Rekord einem Affront. Alles wurde unternommen, um den Franzosen den Titel wieder abzuluchsen. Sonntag gelang die Revanche.

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6531 Männer, Frauen und Kinder trafen sich in einem Rugby-Stadion in Auckland und tanzten sich in Rage. Mit lautem Stampfen, herausgestreckten Zungen und weit aufgerissenen Augen holten sie den Weltrekord wieder "nach Hause".

Kriegstanz Haka ist für Neuseeland ein Kulturgut

Rekord gelungen! 6531 Menschen tanzten am Sonntag im Eden Park von Auckland den weltberühmten "Haka".
Rekord gelungen! 6531 Menschen tanzten am Sonntag im Eden Park von Auckland den weltberühmten "Haka".  © DJ Mills / AFP

"Haka ist ein wichtiger Teil unserer Kultur, und es war von entscheidender Bedeutung, die Ehre dieses Weltrekords von den Franzosen zurück in das Land seiner Ursprünge zu holen", betonte eine der Organisatorinnen.

Der Sender Radio New Zealand bejubelte den Rekordversuch augenzwinkernd mit einem französischen "Au revoir!".

Für Neuseeländer ist ihr Kriegstanz Kulturgut. Trotz seiner langen Geschichte ist der Haka aber mehr als nur Folklore. Die "All Blacks", das neuseeländische Rugby-Team, zelebrieren den Tanz zum Beispiel noch heute als furchteinflößendes Ritual vor jedem Spiel. Auch auf politischer Bühne wird mit dem Haka Angst und Schrecken verbreitet.

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Kriegerhäuptling Te Rauparaha ließ den "Ka Mate-Haka" um das Jahr 1820 komponieren. Heute ist ein Maori-Stamm nahe Wellington laut Gesetz kultureller Hüter des Tanzes.

Titelfoto: Bildmontage: DJ MILLS / AFP, -/Smoke Photo And Video/dpa

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