Syrien: Kurden in Syrien bekennen sich zu neuer Flagge

Damaskus (Syrien) - Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad (59) und dem Zerfall seines Machtapparats, wollen die Staats- und Regierungschefs der G7 Staaten beraten, ob sie die neuen Machthaber unterstützen wollen.

Aufbruchstimmung in Syrien: Wie geht es für das von einem zwölf Jahre währenden Bürgerkrieg zerrissene Land weiter?
Aufbruchstimmung in Syrien: Wie geht es für das von einem zwölf Jahre währenden Bürgerkrieg zerrissene Land weiter?  © Bakr ALKASEM / AFP

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten werden bei einem virtuellen Treffen am Freitag erwägen, ob sie die Übergangsregierung der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) unterstützen sollen, die den Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad (59) angeführt hat.

Derweil ist der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) zu Gesprächen im Irak eingetroffen. Mit Blick auf die Lage in Syrien sagte er, eine Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern sei unter Umständen denkbar.

Vier Kampfgruppen der israelischen Armee sind Militärangaben nach zudem auch im Süden Syriens weiter im Einsatz. Dabei seien auch mehrere nicht mehr genutzte Panzer der syrischen Armee beschlagnahmt worden.

Tote nach israelischem Angriff auf Flughafen in Syrien
Syrien Tote nach israelischem Angriff auf Flughafen in Syrien

Alle wichtigen Informationen zum aktuellen Geschehen in Syrien gibt es hier im TAG24-Ticker.

12. Dezember, 14.55 Uhr: Netanjahu trifft US-Gesandten Sullivan zu Lage in Syrien

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden (82) hat Gespräche über die dramatischen Umwälzungen in der Nahost-Region aufgenommen.

Jake Sullivan traf in Jerusalem zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75). Anschließend wurde er auch in Ägypten und Katar erwartet.

12. Dezember, 14.07 Uhr: Faeser will europäisches Vorgehen bei Syrien-Flüchtlingen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) fordert ein gemeinsames europäisches Vorgehen bei einer möglichen Rückkehr von syrischen Flüchtlingen.

"Ich glaube, es wäre sehr zielführend, das gemeinsam zu organisieren", sagte die SPD-Politikerin am Rande eines Treffens der EU-Innenminister in Brüssel. "Man braucht ja auch die gleiche Datengrundlage, wie sich das Land entwickelt." Deswegen werde sie dies bei dem Treffen anregen.

12. Dezember, 12.52 Uhr: Kurden in Syrien bekennen sich zu neuer Flagge

Das teilte die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

Die kurdisch dominierten Landesteile in Syrien, die auch als Rojava bekannt sind, bekennen sich damit zum syrischen Gesamtstaat. Zuvor wurden heftige Kämpfe zwischen der Kurden-Miliz SDA und von der Türkei gesteuerten Kämpfern gemeldet.

12. Dezember, 9.26 Uhr: SPD-Außenpolitiker Roth hält israelisches Vorgehen in Syrien für gerechtfertigt

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth (54, SPD), hat zum Teil Verständnis für die intensiven israelischen Angriffe auf syrische Militäreinrichtungen und Waffenlager gezeigt.

Er könne das politische Vorgehen nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad gut verstehen, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. "Denn von den Massenvernichtungswaffen, die sich in Syrien befinden, vor allem auch von biologischen und chemischen Waffen, geht eine immense Gefahr aus."

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth (54, SPD) zeigte Verständnis für israelische Angriffe auf Syrien.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth (54, SPD) zeigte Verständnis für israelische Angriffe auf Syrien.  © Hendrik Schmidt/dpa

12. Dezember, 6.22 Uhr: Pistorius im Irak eingetroffen: Machthabern in "neuem Syrien" eine Chance geben

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) macht sich nach dem Umsturz in Syrien für eine verstärkte Zusammenarbeit zur Stabilisierung der Lage im Nahen Osten stark.

Am Rande von Regierungsgesprächen im Irak stellte der SPD-Politiker auch ein größeres Engagement Deutschlands in Aussicht, wenn dies gewünscht sei. Mit Blick auf die Lage in Syrien sagte er, eine Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern sei unter Umständen denkbar.

"In den kommenden Monaten wird es jetzt natürlich darum gehen, neue Formate der Sicherheitskooperation zu gestalten in der Region, um deutlich zu machen, dass wir hier Verantwortung übernehmen, weiter übernehmen wollen, auch in Zukunft. Auch mit Blick auf Syrien", sagte Pistorius. Das erweitere "noch einmal eindeutig das Aufgabenspektrum".

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) ist in den Irak gereist, um über die Lage in Syrien zu beraten.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) ist in den Irak gereist, um über die Lage in Syrien zu beraten.  © Kay Nietfeld/dpa

12. Dezember, 6.17 Uhr: Russland fürchtet um seine Militärstützpunkte in Syrien

Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad fürchtet Russland um seine Militärbasen in Syrien.

Der Marinestützpunkt in Tartus und die Luftwaffenbasis in Hmeimim sind Russlands einzige militärische Außenposten außerhalb der ehemaligen Sowjetunion und spielen für die Aktivitäten des Kreml in Afrika und im Nahen Osten eine Schlüsselrolle.

Nach Angaben russischer Staatsmedien haben die siegreichen Islamisten Moskau die Sicherheit der beiden Stützpunkte "garantiert". Doch es ist unklar, ob Russland als langjähriger Verbündeter Assads tatsächlich die Kontrolle über die Anlagen behalten kann.

Der russische Marine-Stützpunkt in Tartus ist für den Kreml von entscheidender strategischer Bedeutung
Der russische Marine-Stützpunkt in Tartus ist für den Kreml von entscheidender strategischer Bedeutung  © Satellite image ©2024 Maxar Technologies / AFP

12. Dezember, 6.09 Uhr: Assads Baath-Partei stellt nach Sturz von Machthaber sämtliche Aktivitäten ein

Die Baath-Partei des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad stellt nach eigenen Angaben sämtliche Aktivitäten ein. Dies gelte "bis auf Weiteres", hieß es am Mittwoch in einer auf der Website der Parteizeitung veröffentlichten Erklärung.

Die Vermögenswerte und die Gelder der Partei würden unter die Aufsicht des Finanzministeriums gestellt, Fahrzeuge und Waffen sollen nach Parteiangaben an das Innenministerium übergeben werden. Die Baath-Partei war seit 1963 in Syrien an der Macht.

11. Dezember, 22.28 Uhr: Flughafen in Damaskus bald wieder in Betrieb

Der internationale Flughafen in Damaskus könnte informierten Kreisen zufolge am kommenden Sonntag wieder den Betrieb aufnehmen.

Aus Kreisen des Verkehrsministeriums hieß es, dass es dort nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad zu Plünderungen, Vandalismus und Diebstahl gekommen sei.

Derzeit fänden Reparaturarbeiten statt. Nicht alle notwendigen Geräte seien im Land verfügbar, daher käme es zu Verzögerungen. Neben Mobiliar seien unter anderem auch Türen, Fenster und Kabel gestohlen worden.

11. Dezember, 20.50 Uhr: Israels Armee weiter in Pufferzone in Syrien im Einsatz

Vier Kampfgruppen der israelischen Armee sind Militärangaben nach weiter im Süden Syriens im Einsatz.

Ein Brigade-Kampfteam gehe dort etwa gegen Bedrohungen entlang der Grenze vor, teilte das israelische Militär am Abend mit. Sie habe dabei auch mehrere nicht mehr genutzte Panzer der syrischen Armee beschlagnahmt.

Ziel des israelischen Einsatzes sei es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung im angrenzenden Norden Israels zu gewährleisten.

Weitere Einheiten hätten auf der syrischen Seite des Bergs Hermon innerhalb der Pufferzone einen Außenposten der syrischen Armee mit einem Waffenlager entdeckt. Sie hätten dort etwa Minen, Sprengstoff und Raketen beschlagnahmt.

Ein israelischer Soldat belädt einen Panzer neben dem Sicherheitszaun in der Nähe der sogenannten Alpha-Linie, die die von Israel annektierten Golanhöhen von Syrien trennt.
Ein israelischer Soldat belädt einen Panzer neben dem Sicherheitszaun in der Nähe der sogenannten Alpha-Linie, die die von Israel annektierten Golanhöhen von Syrien trennt.  © Matias Delacroix/AP/dpa

11. Dezember, 16.09 Uhr: Ausgangssperre in Damaskus wird aufgehoben

Die nach dem Sturz des syrischen Machthaber Baschar al-Assads verhängte Ausgangssperre in der syrischen Hauptstadt Damaskus soll aufgehoben werden.

Der Anführer der führenden Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS), Ahmed al-Scharaa, teilte auf Telegram mit, die Menschen seien aufgefordert, ihrer Arbeit wieder nachzugehen, um beim Wiederaufbau des neuen Syriens zu helfen.

Titelfoto: Bakr ALKASEM / AFP

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