Syrien: Mehrere Tote bei Festnahme eines syrischen Ex-Offiziers

Syrien - Gut zwei Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad haben dessen Anhänger mehr als ein Dutzend Sicherheitskräfte erschossen.

In Syrien kehrt nach dem Sturz von Baschar al-Assad noch lange keine Ruhe ein.
In Syrien kehrt nach dem Sturz von Baschar al-Assad noch lange keine Ruhe ein.  © Leo Correa/AP/dpa

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren die Sicherheitskräfte in der westlichen Hafenstadt Tartus in einen Hinterhalt geraten, als sie einen Ex-Offizier wegen seiner mutmaßlichen Rolle im berüchtigten Militärgefängnis Saidnaja festnehmen wollten.

Zudem sorgte nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira ein Video, das die Schändung eines alawitischen Heiligtums in der Stadt Aleppo zeigen soll, in mehreren Städten des Landes für wütende Proteste.

Auch die Familie des gestürzten Machthabers Assad gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an.

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Syrien Nach Tötung eines Amerikaners: US-Militär greift Ziele in Syrien an!

Dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge war der Schrein eines muslimischen Scheichs im November, als die Rebellenoffensive auf die Stadt Aleppo begann, "von unbekannten Gruppen" verwüstet worden.

Alle wichtigen Informationen zum aktuellen Geschehen in Syrien gibt es hier im TAG24-Ticker.

26. Dezember, 7.55 Uhr: Tote bei Festnahme eines syrischen Ex-Offiziers

Bei einem mutmaßlichen Überfall von Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad sind Aktivisten zufolge 14 Sicherheitskräfte der Übergangsregierung getötet worden.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien in der Nacht berichtete, wollten örtliche Sicherheitskräfte den früheren Direktor von Assads Militärischer Justizverwaltung in dessen Haus im Ort Tartus im Westen des Landes festnehmen, als junge Bewaffnete das Feuer auf sie eröffnet hätten.

Dabei seien auch drei der Täter getötet worden. Das Innenministerium der Übergangsregierung hatte zuvor vor Versuchen verbliebener Assad-Anhänger gewarnt, das Land zu destabilisieren.

25. Dezember, 21.34 Uhr: Proteste in Syrien nach Zerstörung eines Heiligtums

In Damaskus und weiteren syrischen Städten haben zahlreiche Menschen nach der Zerstörung eines Heiligtums protestiert.

Das berichtete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach ist in der nordwestlichen Provinz Aleppo der Schrein eines muslimischen Scheichs in Brand gesetzt worden, der von Alawiten verehrt wird.

Die Demonstranten forderten den Angaben zufolge, dass die Verantwortlichen für die Tat zur Rechenschaft gezogen werden. Dem Übergangsinnenministerium zufolge wurde der Schrein bereits im vergangenen Monat von unbekannten Gruppen verwüstet, als die Rebellenoffensive auf Aleppo begann.

25. Dezember, 12.52 Uhr: Syriens Außenminister warnt Iran

Der Außenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hat den Iran davor gewarnt, "Chaos in Syrien zu verbreiten".

Teheran müsse "den Willen des syrischen Volkes und die Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren", schrieb er auf der Plattform X. Man sehe den Iran als verantwortlich für "die Konsequenzen der jüngsten Stellungnahmen", schrieb der Außenminister der Übergangsregierung in Syrien unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) zudem.

25. Dezember, 12.12 Uhr: Christen in Syrien feiern Weihnachten und Sturz von Assad

Begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen haben Christen in Syrien erstmals seit dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad Weihnachten gefeiert.

Mit der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verbundene Sicherheitskräfte seien außerhalb von Kirchen und in Vierteln mit christlicher Mehrheit in Damaskus positioniert worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. An vielen Orten vom Süden bis Norden Syriens hätten Kirchen für Weihnachtsfeiern ihre Tore geöffnet.

Christen in Syrien begehen nach dem Sturz von Assad das Weihnachtsfest.
Christen in Syrien begehen nach dem Sturz von Assad das Weihnachtsfest.  © Leo Correa/AP/dpa

25. Dezember, 7.39 Uhr: Christian Lindner dringt auf Rückkehr syrischer Flüchtlinge

Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad dringt der FDP-Vorsitzende Christian Lindner auf eine Rückkehr der von dort nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge.

"Bei den Menschen, die aus Syrien wegen des Bürgerkriegs zu uns kamen, muss die Rückkehr in die Heimat die Regel sein", sagte der frühere Bundesfinanzminister der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wer bleiben will, kann sich nach unserem Einwanderungsrecht um dauerhaften Aufenthalt bewerben."

Christian Lindner (45, FDP) setzt sich für einer Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland ein.
Christian Lindner (45, FDP) setzt sich für einer Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland ein.  © Kay Nietfeld/dpa

24. Dezember, 17.59 Uhr: Autobombe tötet zwei Menschen

Bei der Explosion einer Autobombe in der Stadt Manbidsch sind nach Angaben von Beobachtern und Helfern zwei Menschen getötet worden. Die syrische Zivilschutzorganisation Weißhelme meldete, vier Personen seien verletzt worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte die Opferzahl.

Unklar blieb zunächst, wer für die Explosion verantwortlich war.

Den Aktivisten zufolge gab es in der Nacht erneut schwere Gefechte zwischen der von der Türkei unterstützen Syrischen Nationalen Armee (SNA) und den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) im Umland von Manbidsch.

24. Dezember, 11.26 Uhr: Vorerst keine Flüge von Iran nach Syrien

Iranische Fluggesellschaften müssen ihre Verbindungen nach Syrien vorerst einstellen. Grund ist nach iranischen Angaben, dass die neue syrische Führung dafür keine Genehmigungen erteilt hat.

"Daher wurden alle Flüge bis mindestens zum 22. Januar ausgesetzt", sagte der Chef der zivilen iranischen Luftfahrtbehörde, Hussein Purfarzaneh, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna.

Vor dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch islamistische Rebellen um die Gruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS) hatte es regelmäßige Flüge vom Teheraner Flughafen nach Syrien gegeben, vor allem für Pilger und Besucher der beiden schiitischen Heiligtümer in Damaskus.

Ein Flugzeug der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air.
Ein Flugzeug der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air.  © Abedin Taherkenareh/EPA/dpa

24. Dezember, 9.50 Uhr: Jordanien sichert neuer Führung in Syrien Unterstützung zu

Jordaniens Außenminister Aiman al-Safadi hat der von islamistischen Rebellen gebildeten neuen Führung in Syrien Unterstützung für den Wiederaufbau des Landes zugesichert.

Jordanien stehe Syrien beim Aufbau eines unabhängigen und souveränen Staats zur Seite, sagte al-Safadi dem katarischen Nachrichtensender al-Dschasira nach einem Treffen mit dem Anführer der Islamistengruppe HTS, Ahmed al-Scharaa.

Im neuen Syrien dürfe es keinen Terrorismus und keine Ausgrenzungen geben. Die Rechte aller Syrer müssten geschützt werden, forderte er. Das Treffen mit al-Scharaa in der Hauptstadt Damaskus sei positiv verlaufen, sagte al-Safadi. Die Sicherheit der Nachbarländer sei miteinander verbunden. Es gebe Herausforderungen. "Aber wir haben vereinbart, bei der Bewältigung dieser zusammenzuarbeiten", so al-Safadi.

Ein Mann entfernt die Farben der offiziellen Flagge der gestürzten Regierung von einem Türgeschäft.
Ein Mann entfernt die Farben der offiziellen Flagge der gestürzten Regierung von einem Türgeschäft.  © Hussein Malla/AP/dpa

23. Dezember, 17.55 Uhr: Top-Diplomaten treffen al-Scharaa

Eine hochrangige Delegation aus Katar traf in Damaskus für Gespräche mit al-Scharaa ein.

Es sei der erste Besuch einer hochrangigen Delegation seit 13 Jahren gewesen, erklärte das katarische Außenministerium. Katar sei entschlossen, das syrische Volk weiterhin zu unterstützen, hieß es.

Eine Delegation aus Saudi-Arabien war bereits am Sonntag in Damakus für ein Treffen mit al-Scharaa eingetroffen. Auch der türkische Außenminister traf sich mit ihm.

23. Dezember, 13.39 Uhr: Baerbock warnt vor Krieg zwischen Türkei und Kurden in Syrien

Außenministerin Annalena Baerbock hat vor einem Krieg zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien gewarnt.

"Genau dazu darf es nicht kommen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag im Deutschlandfunk. Es wäre niemandem geholfen, wenn der lachende Dritte einer Auseinandersetzung mit den Kurden die Terroristen des Islamischen Staates (IS) seien. Das wäre eine Sicherheitsgefahr für Syrien, die Türkei und Europa.

Nach kurdischen Angaben bereiten die Türkei und mit ihr verbündete Milizen eine Offensive gegen die nordsyrische Grenzstadt Kobane vor. Rund um die Stadt und in Gebieten in Nordsyrien kommt es schon seit längerem zu heftigen Gefechten. Die Türkei hat in der Vergangenheit immer wieder Militäreinsätze gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien durchgeführt und hält dort mit Unterstützung von Rebellen Grenzregionen besetzt. Sie begründet ihr Vorgehen mit dem Kampf gegen "Terror".

Außenministerin Annalena Baerbock (44) hat vor einem Krieg zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien gewarnt.
Außenministerin Annalena Baerbock (44) hat vor einem Krieg zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien gewarnt.  © Andreas Gora/dpa

23. Dezember, 6.40 Uhr: Al-Scharaa: Akteure müssen sich bei Syrien-Fragen einigen

Der Anführer der Islamistengruppe HTS in Syrien fordert von den im Land einflussreichen ausländischen Staaten gemeinsame Schritte für die Zukunft des Landes.

"Es ist wichtig, dass sich die großen Akteure auf allgemeine Grundsätze in Bezug auf Syrien einigen", sagte Ahmed al-Scharaa in Damaskus nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan.

Dabei müssten die Syrer unter anderem unabhängig über die Stabilität und Sicherheit des Landes entscheiden dürfen, sagte al-Scharaa - zuvor bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani. "Die Bevölkerung hat in den vergangenen 14 Jahren stark gelitten."

Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad habe der "Henker" das Land verlassen und die Bevölkerung bleibe als "Opfer" zurück, sagte al-Scharaa erneut.

Titelfoto: Leo Correa/AP/dpa

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