Mehrere IS-Anhängerinnen mit Kindern aus Syrien nach Deutschland geholt
Frankfurt am Main/Berlin - Die Bundesregierung hat erneut mutmaßliche deutsche Anhängerinnen der Terrormiliz "Islamischer Staat" und ihre Kinder aus einem Gefangenenlager in Syrien geholt.
27 Kinder und zehn Mütter seien am späten Mittwochabend mit einer Maschine am Frankfurter Flughafen gelandet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Flughafen am Donnerstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Gegen mehrere der Frauen im Alter zwischen 23 und 36 Jahren habe ein Haftbefehl vorgelegen wegen des Verdachts der Begehung von Straftaten im Bereich Terrorismus.
Sie wurden dem Sprecher zufolge festgenommen. Die Bundespolizei war demnach unterstützend im Einsatz, vor Ort sei unter anderem auch das Jugendamt gewesen.
Die Kinder und Frauen seien in einer "äußerst schwierigen Aktion" am Mittwoch aus dem Lager Roj in Nordostsyrien zurückgeholt worden, hatte in der Nacht zum Donnerstag Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) erklärt.
Außenministerin Baerbock: "Die 27 Kinder sind letztlich Opfer des IS"
"Die 27 Kinder sind letztlich Opfer des IS, und sie haben ein Recht auf eine bessere Zukunft fernab seiner tödlichen Ideologie, und auf ein Leben in Sicherheit, wie wir es auch unseren eigenen Kindern wünschen", sagte sie. "Die Mütter müssen sich für ihr Handeln verantworten. Einige von ihnen wurden direkt nach Ankunft in Deutschland in Haft genommen."
Zuvor hatte die Bild über die Rückholaktion berichtet. Der Zeitung zufolge hatten die Frauen sich dem IS angeschlossen. Gegen vier von ihnen habe der Generalbundesanwalt Haftbefehle erwirkt, gegen die weiteren Frauen ermittelten verschiedene Generalstaatsanwaltschaften.
Deutschland hat in den vergangenen Jahren mehrfach deutsche IS-Anhängerinnen und ihre Kinder aus Syrien zurückgeholt.
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