Sturm auf Geldautomaten nach Bank-Panne: Kostenloses Geld für alle?
Dublin (Irland) - Kostenloses Geld! Wegen einer Computer-Panne bei einer Großbank konnten sich viele Iren plötzlich über ein sattes Plus auf dem Konto freuen. Es kam zu Tumulten und langen Schlangen vor den Geldautomaten des Landes.
Bankirrtum zu deinen Gunsten?
Tausende irische Bankkunden stürmten am Dienstagabend die Geldautomaten. Viele hoben weit mehr Geld ab, als sie auf dem Konto hatten.
Nun steht man bei der renommierten Bank of Ireland vor einem Scherbenhaufen. Wie das Portal "Independent" berichtete, meldete das Finanzinstitut zunächst am Dienstagnachmittag ein technisches Problem bei App und Onlinebanking. Während bei vielen Kunden gar nichts mehr ging, konnten andere weiterhin Bankgeschäfte tätigen.
Die Folge: Für mehrere Stunden waren bestimmte Überweisungen möglich, ohne dass die Gelder tatsächlich vom eigenen Konto abgebucht wurden.
Das blieb nicht lange unbemerkt, die Panne wurde ausgenutzt. Findige Bankkunden füllten so mittels Sofortüberweisung ihre Konten bei Zahlungsdienstleiter Revolut auf und eilten zum Automaten, wo sie fleißig Geld abhoben. In anderen Fällen konnten Kunden auch direkt Geld ziehen.
Später gaben einige Schlaumeier gegenüber "The Sun" zu, auf diese Weise 1000 Euro von der Bank ergaunert zu haben. Vom Finanzinstitut hieß es dagegen, dass das tägliche Auszahlungslimit bei 500 Euro liege.
Nach der IT-Panne: Polizisten müssen Bankautomaten schützen
Bis spät in die Nacht belagerten die Menschen die Geldautomaten
Die Nachricht vom kostenlosen Geld verbreitete sich in Irland rasend schnell.
Bis weit in die Nacht standen Menschen an vielen der mehr als 1500 Geldautomaten des Landes an. Vereinzelt kam es zu Tumulten.
Mittlerweile haben Polizisten vor den Banken Posten bezogen, sollen übertriebenes Geldabheben unterbinden. Denn das Problem ist offenbar noch immer nicht gelöst.
Bei der Pannen-Bank übt man sich derweil in Schadensbegrenzung. Sobald alles wieder funktioniere, werde man sich um das abhandengekommene Geld kümmern. "Das Geld wird von ihrem Konto abgebucht", drohte das Finanzinstitut noch in der Nacht auf der Plattform X, früher Twitter.
Wie viel letztendlich ergaunert wurde, lässt sich noch nicht beziffern. Viele Beobachter gehen von einem einstelligen Millionenschaden für die Bank aus. Doch der Reputationsverlust dürfte wohl weit schwerer wiegen.
Titelfoto: Montage: X/Denise Ross, X/@Theblackfemini3, X/@Mick_O_Keeffe