Staatsverweigerer entführt 27-Jährigen im Auto: Hatte der Täter eine Waffe dabei?
Pfäffikon (Schweiz) - In der Schweiz wurde ein Gemeindemitarbeiter (27) entführt, als dieser in sein Auto stieg. Anschließende Recherchen zeigten, dass es sich beim mutmaßlichen Entführer um einen Verschwörungstheoretiker und Staatsverweigerer handelt.

Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Kantonspolizei Zürich hervorgeht, ereignete sich die Entführung bereits vor weniger als einem Monat.
Der Gemeindemitarbeiter stieg am Abend in sein Auto, der Entführer stieg sofort dazu. Dann zwang der 64-jährige Verdächtige sein Opfer - wahrscheinlich mit Waffengewalt - zum Losfahren.
Der Entführte schaffte es allerdings schon nach kurzer Zeit, zu fliehen. Er informierte umgehend die Polizei, eine Fahndung blieb jedoch vorerst ohne Erfolg.
Nach intensiven Ermittlungen gelang es dann, den mutmaßlichen Entführer dingfest zu machen. Am vergangenen Freitag wurde er durch die Kantonspolizei Zürich festgenommen.
Als die Polizisten anschließend sein Haus durchsuchten, machten sie eine erschreckende Entdeckung: Der Verdächtige besaß gleich mehrere Waffen sowie diverse Arten von Munition.
Der Entführer soll Verschwörungstheoretiker und Staatsverweigerer sein

Der 64-Jährige soll laut Recherchen von Blick einer der Schweizer Staatsverweigerer sein. Diese lehnen den Staat ab, wollen keine Steuern zahlen und einige denken sogar, die Schweiz sei eine Firma.
Bei Gesprächen mit seinen Nachbarn wurde einiges über den mutmaßlichen Entführer bekannt. Ihren Aussagen zufolge lehnt er sowohl das Bezahlen von Steuern als auch die moderne Medizin ab.
"Er diskutiert gelegentlich mit uns. Wenn man das Falsche sagt, spricht er eine halbe Stunde ohne Pause und missioniert seine Verschwörungstheorien", berichteten sie.
Angaben der Polizei zufolge ist das Motiv der Entführung noch nicht genau geklärt. Beim Opfer könnte es sich laut Blick allerdings um einen Mitarbeiter des Betreibungsamtes handeln. Diese kümmern sich um die sogenannten Betreibungen, so wird in der Schweiz das Eintreiben von Geldschulden bezeichnet.
Das würde als Motiv für die Entführung gut zum Hintergrund des Verdächtigen passen, denn Staatsverweigerer bescheren den Betreibungsämtern immer wieder Probleme.
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