Paiporta (Valencia/Spanien) - Nach den verheerenden Überschwemmungen in Teilen Spaniens hat das Königspaar des Landes die am stärksten betroffene Region Valencia besucht. Dabei schlug den royalen Gästen eine Welle der Wut und Entrüstung entgegen.

Wie "The Guardian" berichtet, sind König Felipe (56) und seine Frau Letizia (52) sowie Premierminister Pedro Sánchez (52) und Regionalchef Carlos Mazón (50) in Paiporta mit Buh-Rufen empfangen worden.

Aus den Menschenreihen kamen Schlamm und Steine in Richtung der Prominenz geflogen. Auch "Mörder!" und "Haut ab, Haut ab!" waren immer wieder zu hören.

Sánchez ist daraufhin rasch evakuiert worden. Mit Regenschirmen versuchten Personenschützer die Angriffe abzuwehren.

Felipe setzte seinen Rundgang unterdessen fort, traf dabei auf teils verzweifelte Menschen. "Sie haben uns im Stich gelassen. Sie sind vier Tage zu spät", sagte ein junger Mann unter Tränen.

Er beklagte die verspätete Meldung des Katastrophenschutzdienstes, die erst Stunden nach der Wetterdienst-Warnung herausgegeben worden sei. "Sie wussten es, sie wussten es, und trotzdem haben sie nichts getan", rief der aufgebrachte Bürger dem Monarchen zu.

Laut Medienbericht hat der spanische Königspalast das Programm von Felipe nach dem ungemütlichen Termin geändert. So ist der Besuch eines zweiten Flut-Hotspots zunächst verschoben worden.