Verwüstung in Spanien nach Horror-Flut: Mehr als 200 Tote - Ganze Dörfer abgeschnitten

Madrid - Die Zahl der Toten nach den heftigen Unwettern in Spanien ist nach der Bergung weiterer Leichen auf mindestens 205 gestiegen.

In den Fluten starben mindestens 205 Menschen. Dutzende werden noch immer vermisst.
In den Fluten starben mindestens 205 Menschen. Dutzende werden noch immer vermisst.  © Manu Fernandez/AP/dpa

Allein 202 Opfer habe es in der besonders hart getroffenen Mittelmeerregion Valencia gegeben, teilte der Notdienst der Region auf X mit.

Zwei weitere Menschen kamen Behörden zufolge in der Region Kastilien-La Mancha ums Leben, und einen Toten gab es in der Region Andalusien. Zuletzt hatten die Behörden von insgesamt 158 bisher bestätigten Toten gesprochen.

Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst. Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte im Sender RTVE, man rechne damit, etwa in Autos möglicherweise noch weitere Tote zu finden. Bei dem Unwetter vom Dienstag waren zahlreiche Fahrzeuge in den Fluten steckengebliebenen.

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Spaniens Regierung schickte mittlerweile zusätzliche 500 Soldaten in die betroffene Region, allen voran im Gebiet um die Mittelmeermetropole Valencia.

Mehr als 1200 Soldaten sind bereits zusätzlich zu den Rettungskräften im Einsatz. Man werde versuchen, jedes betroffene Dorf zu erreichen, sagte Robles weiter. Dafür wolle sie "so viele Soldaten wie nötig" in die Gebiete schicken.

Bei dem Unwetter vom Dienstag waren zahlreiche Fahrzeuge in den Fluten steckengebliebenen. Man rechnet damit, möglicherweise weitere Tote in den Autos zu finden
Bei dem Unwetter vom Dienstag waren zahlreiche Fahrzeuge in den Fluten steckengebliebenen. Man rechnet damit, möglicherweise weitere Tote in den Autos zu finden  © Alberto Saiz/AP/dpa

"Kalter Tropfen" zieht weiter: Auch Balearen erwarten Unwetter

Vor allem die Mittelmeermetropole Valencia wurde stark von der Flutkatastrophe getroffen.
Vor allem die Mittelmeermetropole Valencia wurde stark von der Flutkatastrophe getroffen.  © Manu Fernandez/AP/dpa

Im Großraum Valencia seien 80 Kilometer Straßen sowie die Nahverkehrsverbindungen zerstört, sagte Transportminister Óscar Puente.

Viele Orte sind mit Schlamm überzogen und nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Fast überall fehlen Lebensmittel, Trinkwasser, Geräte wie Schaufeln sowie Strom und Telekommunikation.

Erste Gemeinden wie Catarroja südlich von Valencia, die immer noch nicht per Straße wieder zu erreichen sind, greifen mittlerweile zur Selbsthilfe, um die Einwohner mit dem Nötigsten versorgen zu können.

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Das für die heftigen Regenfälle vom Dienstag verantwortliche Wetterphänomen "Kalter Tropfen" zieht derweil teilweise in Richtung Nordosten weiter. Behörden warnen vor Gewitter und heftigen Regenfällen, allen voran in der auch zur Region Valencia gehörenden Provinz Castellón.

Auch die Balearen erwarten Unwetter auf den beliebten Touristeninseln Mallorca und Menorca. Bisher gilt dort die zweithöchste Warnstufe Orange.

Betroffen waren von den Unwettern am Dienstag auch andere bei Touristen beliebte Regionen am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha im Landesinneren.

Titelfoto: Bildmontage: Manu Fernandez/AP/dpa, Alberto Saiz/AP/dpa

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