Im Rollator versteckt: Gangster-Oma dealt mit kiloweise Drogen

Santona (Spanien) - Das Städtchen Santona im Norden von Spanien hatte bis vor Kurzem ein großes Drogenproblem. Keiner wusste, wer der Dealer ist und wo er sich aufhält, doch jetzt ist es der Polizei gelungen, die Person zu stellen. Dass es eine 87-jährige Oma war, hätte niemand gedacht.

Die Beamten konnten bei ihren Hausdurchsuchungen verschiedenste Substanzen sicherstellen. Darunter auch einige Schmerzmittel. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Wie die spanische Zeitung Cantabria Diario berichtet, konnten Ermittler die Gangster-Oma am 21. Januar dieses Jahres festnehmen.

Die ältere Dame war jedoch nicht nur daran interessiert, ihre Rente aufzubessern. Sie war Teil einer neunköpfigen Drogen-Bande, die illegale Substanzen an öffentlichen Orten wie Bars oder Supermärkten verkaufte und sogar einige Dosen ins nahe gelegene Gefängnis "El Dueso" schleuste.

Im Rahmen der sogenannten "GADUS-Operation" (zu Deutsch: "Dorsch-Operation") machten es sich die Beamten zur Aufgabe, die örtliche Drogen-Bande dingfest zu machen. Am 21. Januar gab es schließlich sechs Durchsuchungen in Privathäusern, zwei in Garagen und eine in einem Restaurant.

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Insgesamt fanden die Ermittler ganze 6,5 Kilogramm Betäubungsmittel, davon über 1,8 Kilogramm Speed, knapp 1,5 Kilogramm Kokain, über 2 Kilogramm Haschisch und Haschischöl und 1,2 Kilogramm Marihuana.

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So dealte die Gangster-Oma aus ihrer Wohnung

Die perfekte Tarnung: Niemand würde eine Seniorin mit Rollator unter Verdacht haben, wenn man nach einem Drogen-Dealer sucht. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Die 87-Jährige nutzte ihre eingeschränkte Mobilität zu ihrem Vorteil. Immerhin konnte niemand erahnen, was sich tatsächlich in den Taschen ihres Rollators befand, wenn sie von Bar zu Bar ging, um Geschäfte zu machen.

Zudem dealte die Drogen-Oma auch aus ihrer Wohnung heraus. So schmiss sie eine Tasche, welche an einem langen Seil befestigt wurde, aus dem Fenster ihrer Wohnung. Unten wartete dann der Kunde, der anschließend Geld in die Tasche packte.

Diese wurde dann wieder nach oben gezogen, wo schließlich die 87-Jährige die Moneten zählte. Wenn alles gepasst hat, ließ sie die Tasche erneut mit der gewünschten Droge zurück nach unten. Auf diesem Weg sollen laut der örtlichen Polizei mehrere Drogen-Geschäfte stattgefunden haben.

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Die Bandenmitglieder sitzen nun allesamt im Gefängnis, bis auf die 87-Jährige. Sie wurde gegen Hinterlegung einer Kaution wieder entlassen.

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