Valencia - Rund 1200 Menschen sitzen in Spanien nach dem verheerenden Unwetter zum Teil seit mehr als 24 Stunden in ihren Fahrzeugen fest. Die Zahl der Opfer liegt im dreistelligen Bereich.
Nachdem zunächst von 95 Verstorbenen die Rede war, werden mittlerweile 158 Tote vermeldet.
Wie die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) am Mittwochabend mitteilte, steckten auf den Autobahnen A3 und A7 in der Region Valencia insgesamt circa 5000 Fahrzeuge fest.
Es handelte sich um Autos, Busse oder Lastwagen, die zum Teil von den Fahrern und Passagieren verlassen worden seien. Es hätte aber auch Menschen gegeben, die nicht von ihren Fahrzeugen weggehen wollten, hieß es.
Am schwersten von den Unwettern betroffen war die auch bei deutschen Urlaubern sehr beliebte Region Valencia im Osten des Landes, wo bislang 155 Leichen geborgen wurden.
Weitere drei Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst. Ob Touristen oder Ausländer unter den Opfern sind, ist noch unbekannt.
Der Wetterdienst Aemet bezeichnete das Unwetter als "historisch". Es habe sich um den schlimmsten "Kalten Tropfen" (gota fría) dieses Jahrhunderts in der Region Valencia gehandelt, hieß es auf X.
Unwetter nicht untypisch für Jahreszeit
Diese Wettererscheinung tritt in der spanischen Mittelmeerregion in den Monaten September und Oktober häufig auf.
Sie basiert auf stark schwankenden Temperaturen von Meer und Luft und entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.
Erstmeldung: 7.41 Uhr. Aktualisierung: 20.27 Uhr.