Shitstorm für Zara: Verhöhnt die Modemarke tote Kinder?

Arteixo (Spanien) - Shitstorm: Nutzer kritisierten eine Werbekampagne der Modemarke Zara. Das Unternehmen löschte die Bilder und postete ein Statement.

Zara erklärte sich jetzt in einem Statement zu den derzeitigen Vorwürfen.
Zara erklärte sich jetzt in einem Statement zu den derzeitigen Vorwürfen.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Am vergangenen Donnerstag hatte das Unternehmen die Fotos einer neuen Werbekampagne auf X (ehemals Twitter) und Instagram veröffentlicht. Mittlerweile sind die Bilder gelöscht.

Diese zeigten das US-Model Kristen McMenamy, die mit weiß verhüllten Schaufensterpuppen posiert. Im Hintergrund ist Baumaterial zu erkennen.

In den sozialen Netzwerken wurde der Vorwurf erhoben, diese Darstellung solle an den Krieg in Israel und Gaza erinnern. Der Boykottaufruf #boycottzara ging viral.

Zara reagiert auf die heftigen Vorwürfe

Geht es nach den Usern, die den Boykott-Aufruf im Netz teilen, soll es in Zukunft keinen solchen Ansturm an Kunden auf Filialen des Konzerns geben.
Geht es nach den Usern, die den Boykott-Aufruf im Netz teilen, soll es in Zukunft keinen solchen Ansturm an Kunden auf Filialen des Konzerns geben.  © Joaquin Corchero/Europa Press/dpa

In einem Statement auf Instagram schreibt die Modekette, die Kampagne sei im Juli entworfen und die Aufnahmen im September gemacht worden.

Damit scheint Zara die Kritik von sich weisen zu wollen, man habe Bilder aus dem Krieg nachgeahmt. Am 7. Oktober hatte die Terrororganisation Hamas Israel überfallen.

Die Kampagne habe ausschließlich dem Zweck dienen sollen, handwerklich gefertigte Kleidungsstücke in einem künstlerischen Kontext zu präsentieren.

Das Unternehmen habe die Bilder gelöscht, da einige User in den Fotos etwas gesehen hätten, was Zara nie habe darstellen wollen. Das Unternehmen bereue das Missverständnis.

Auch wenn der Post in wenigen Stunden mehr als 100.000 Likes generieren konnte, sind die Kommentare noch immer voller wütender User.

Viele Kommentare unter dem Statement des Unternehmens gehen darauf ein, dass Zara behauptete, die Kampagne vor dem Ausbruch der Gewalt konzipiert und fotografiert zu haben.

Der häufigste Vorwurf: Selbst wenn das stimme, habe sich Zara dennoch entschieden, die Bilder jetzt zu posten.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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