Berlin/San Diego - Eigentlich wollte sie nur eine Freundin in der Stadt der Engel besuchen, aber der Trip in die USA ist für Jessica Brösche (29) zu einem Albtraum geworden.

Die Berlinerin wurde nämlich vom U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE), also der US-Einwanderungsbehörde, in Gewahrsam genommen und schmort bereits seit mehr als zwei Wochen im Abschiebeknast.

Ihre Freundin Nikita Lofving (37) war bei ihr, als die US-Behörde gnadenlos zuschlug, und hat bei Instagram auf den Fall aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit Freunden rief sie die Aktion "Free Jessy Now" ins Leben, die mittlerweile viral gegangen ist.

Doch was war eigentlich konkret passiert und was hat die Deutsche sich zuschulden kommen lassen? Die Tattoo-Künstlerin hielt sich demnach vor dem Vorfall mehrere Wochen in Mexiko auf, wo sie sich dann mit Nikita traf und ein gemeinsames Wochenende verbrachte. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Berliner Zeiten und sind seitdem befreundet.

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Es war nicht Jessicas erster Besuch und bislang gab es auch nie Probleme, aber am 25. Januar 2025 ging dann alles schief, obwohl sie über ein bis August gültiges ESTA-Visum verfügte, das die Einreise in die USA erlaubt.

Die Freundinnen wollten bei San Diego die Grenze überqueren, um dann noch Zeit in Nikitas Haus in Los Angeles zu verbringen und an einigen neuen Projekten zu arbeiten.

Die 29-Jährige sei zu einer Sicherheitsüberprüfung mitgenommen worden, wie die Modedesignerin berichtete. Seitdem habe sie ihre Freundin nicht mehr gesehen und hatte weder Informationen, warum die ICE sie in Gewahrsam genommen hatte, noch, wo sie hingebracht wurde.

Als Grund für die Inhaftierung vermutete die 37-Jährige einen Verstoß gegen die ESTA-Bestimmungen. Jessica hatte nämlich ihr Besteck dabei, um ihrer Freundin ein Tattoo zu stechen, was ihr wohl als Arbeit ausgelegt wurde.

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Nikita wandte sich daraufhin umgehend an die deutsche Botschaft und informierte Jessicas Familie in Deutschland. Jessicas Mutter bestätigte den Vorfall gegenüber "20 Minuten".

Birgit Brösche steht nach eigener Aussage mit dem deutschen Generalkonsulat in Verbindung. "Unsere Kolleginnen und Kollegen am Generalkonsulat Los Angeles stehen zu dem Fall in fortwährendem Kontakt mit den US-amerikanischen Behörden und den Familienangehörigen und bemühen sich um eine Lösung", teilte die Behörde dem Schweizer Boulevardblatt mit.

Inzwischen ist bekannt, wo Jessica festgehalten wird. Sie befindet sich im Otay Mesa Detention Center in San Diego, wie auch eine Suche auf der ICE-Seite ergibt. Dort sei sie mit vier anderen Frauen in einem Zimmer untergebracht, berichtete ihre Mutter.

Zudem konnte sie sich mittlerweile auch bei Nikita telefonisch melden. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut, sie sei jedoch von der Außenwelt abgeschnitten. Am heutigen Mittwoch soll sie eine richterliche Anhörung haben.

Dass ihr Fall inzwischen reichlich Staub aufgewirbelt hat, habe sie auch erst bei dem Telefonat erfahren und sich sehr darüber gefreut, ließ Nikita Lofving wissen.