Schwere Unwetter-Katastrophe: "Eine Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmaßes"

Klagenfurt/Ljubljana/Zagreb - Verheerende Niederschläge hielten die Rettungskräfte am Wochenende im Süden Österreichs in Atem: In Kärnten, der Steiermark und in Teilen des Burgenlandes waren zeitweise 5000 Feuerwehrleute im Einsatz und evakuierten Häuser aufgrund drohender Schlammlawinen.

Eine Brücke stürzte in der Nähe der Stadt Kamnik (Slowenien) ein.
Eine Brücke stürzte in der Nähe der Stadt Kamnik (Slowenien) ein.  © dpa/AP/Miro Majcen

Mit Bange blickten Anwohner auf die knapp 450 Kilometer lange Mur und andere Flüsse, an denen der Wasserpegelstand teils bedrohlich anstieg. Doch das Nachbarland im Süden traf es noch härter.

Rund zwei Drittel der Fläche Sloweniens wurden nach Starkregen von Überschwemmungen, Erdrutschen und Dammbrüchen heimgesucht. Zahlreiche Dörfer waren durch die Wassermassen von der Außenwelt abgeschnitten. Mit Hubschraubern versorgten Katastrophenhelfer Tausende nur mit dem Nötigsten.

Am Samstagabend führte ein Dammbruch an der Mur im Osten des Landes zur Evakuierung von 500 Menschen aus dem Dorf Dolnja Bistrica.

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Aufgrund drohender Hangrutsche brachten Rettungskräfte Hunderte in Notunterkünfte, etwa in Ljubno ob Savinji, im Raum Crna oder in Dravograd.

Bürgermeister Anton Preksavec sagte nach einem Erdrutsch vor Ort, es sei "eine Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmaßes".

Gesamtschaden allein in Slowenien: Mehr als 500 Millionen Euro

Manfred Harkam steht vor den Trümmern seiner Werkstatt nach einer Hangrutschung in St. Johann im Saggautal in der Steiermark (Österreich).
Manfred Harkam steht vor den Trümmern seiner Werkstatt nach einer Hangrutschung in St. Johann im Saggautal in der Steiermark (Österreich).  © dpa/APA/Erwin Scheriau

Ministerpräsident Robert Golob (56) sprach von den "wahrscheinlich größten Schäden durch eine Naturkatastrophe in der Geschichte des unabhängigen Slowenien".

Laut seiner Schätzung werde der Gesamtschaden voraussichtlich mehr als 500 Millionen Euro betragen, die für zerstörte Straßen, Hunderte betroffene Wohngebäude und defekte Energieinfrastruktur ausgegeben werden müssen.

Aktuell ermittelt die Polizei zudem bezüglich vier Todesfälle, die im Zusammenhang mit der Naturkatastrophe stehen könnten. Darunter befinden sich auch zwei Niederländer, die wahrscheinlich beim Wandern von einem Blitz getroffen wurden.

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Leichtes Aufatmen gab es hingegen im benachbarten Kroatien: "Wir gehen davon aus, dass es keinen weiteren Anstieg der Zuflüsse aus Slowenien geben wird", sagte der Chef des Wasserwirtschaftsamts, Zoran Djurokovic, über drohende Überschwemmungen.

Touristen in Österreich waten, nachdem sie ihr Unterkünfte verlassen mussten, durch das Hochwasser.
Touristen in Österreich waten, nachdem sie ihr Unterkünfte verlassen mussten, durch das Hochwasser.  © dpa/APA/Erwin Scheriau
Ein Gebiet in der Nähe der Stadt Kamnik wurde vollständig überflutet.
Ein Gebiet in der Nähe der Stadt Kamnik wurde vollständig überflutet.  © dpa/AP/Miro Majcen

Eine endgültige Entwarnung gibt es jedoch noch immer nicht.

Titelfoto: dpa/AP/Miro Majcen

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