Schulbusfahrerin betrinkt sich am Steuer - tragischer Hintergrund?

New York City (USA) - Eigentlich ist es ein klarer Fall: Der Fahrer oder die Fahrerin eines Schulbusses wird mit Alkohol im Blut am Steuer erwischt, hat also zahlreiche Kinder in Gefahr gebracht und sollte sofort seinen bzw. ihren Job verlieren! Doch bei Schulbusfahrerin Amal Hanna (60) aus den USA scheint die Situation etwas komplizierter zu sein.

Amal Hanna (60) fuhr seit 15 Jahren Schulbusse in New York. (Symbolfoto)
Amal Hanna (60) fuhr seit 15 Jahren Schulbusse in New York. (Symbolfoto)  © dpa | Justin Lane

In der vergangenen Woche war die 60-Jährige dabei erwischt worden, wie sie alkoholisiert am Steuer saß, als sie die Schüler aus Smithtown (New York) nach Hause fuhr.

Wie News 12 Long Island berichtete, wurde die US-Amerikanerin nach 15 Jahren in ihrem Job umgehend gefeuert.

"Ich habe geweint und geweint, ich habe nicht einmal mehr Tränen. Es war einfach ein Fehler, es war ein Fehler", sagte Hanna gegenüber dem News-Portal.

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Die Frau erklärte, sie habe sich zu Hause ein Getränk genommen, von dem sie dachte, es sei ein normales Selters von ihrer Mitbewohnerin. Dabei habe sie sich versehentlich einen White Claw geschnappt, von dem sie nicht gewusst hätte, dass darin Alkohol ist.

Was zunächst wie eine schwache Entschuldigung klingen mag, könnte tatsächlich stimmen: Hanna muss derzeit eine Chemotherapie durchstehen, behauptete, deshalb schlechter riechen und schmecken zu können. Zudem verteidigte sie sich: "Woher sollen Leute wie ich, die nicht trinken, wissen, dass es sich um Alkohol handelt?"

Zumindest die Polizei glaubt Hanna. Ein Sprecher der Suffolk County Police bestätigte gegenüber Newsday, dass der Busfahrerin keine Anklage droht. Doch was ist mit ihrem Arbeitgeber?

Amal Hanna wurde mit Alkohol am Steuer eines Schulbusses erwischt

Verdient Amal Hanna eine zweite Chance?

Aktuell ist die 60-Jährige ihren Job immer noch los. Das Transportunternehmen, bei dem sie angestellt war, scheint nicht so gutmütig mit der Situation umgehen zu wollen wie die Polizei.

Hanna ist indes verzweifelt. "Ich habe Angst, wegen eines Fehlers auf der Straße zu stehen", sagte sie. "Ich liebe die Kinder, ich liebe das Unternehmen."

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals etwas tun würde, um ihnen [den Kindern, Anm. d. Red.] zu schaden", nahm ein Elternteil die (ehemalige) Schulbusfahrerin in Schutz. "Ich denke, es war ein sehr ehrlicher Fehler." Ob Amal Hannas Arbeitgeber dadurch von einer zweiten Chance überzeugt werden kann?

Titelfoto: dpa | Justin Lane

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