"Schlafen Sie nicht allein": Killer erschießt in der Nacht schlafende Obdachlose
Los Angeles (Kalifornien/USA) - Während es in Deutschland so kalt ist, dass es für Obdachlose lebensgefährlich werden kann, wenn sie draußen übernachten, haben Menschen ohne Bleibe im wärmeren Los Angeles (USA) ein ganz anderes Problem: Ein Killer treibt sein Unwesen, der es auf Wohnungslose abgesehen hat.
Wie die Polizei der Mega-Metropole mitteile, wurden innerhalb weniger Tage drei Obdachlose im Schlaf kaltblütig getötet.
Der erste Angriff habe sich vergangenen Sonntag kurz nach 3 Uhr morgens ereignet, als ein 37-jähriger Mann in einer Gasse im Westmont-Viertel getötet wurde.
Keine 24 Stunden später registrierten die Cops einen weiteren Mord. Dieses Mal traf es einen 62-Jährigen hinter einem Gebäude.
Am Mittwoch dann der dritte Mord. Ein 52-jähriger Obdachloser verlor gegen 2.30 Uhr in der Früh sein Leben.
LAPD-Chef Michel Moore (63) unterstreicht die Zusammenhänge der drei Vorfälle: "Die Gemeinsamkeiten unter diesen Morden sind, dass jedes der Opfer in einem offenen Bereich war, sei es ein Gehweg oder eine Gasse. Sie waren allein."
Der Cop-Boss bezeichnete die Mordserie zwar als "Reihe", lehnte es aber auf einer Pressekonferenz ab, den Verdächtigen als Serienmörder zu bezeichnen.
Karen Bass: "Suchen Sie Schutz"
Die Identität des Verdächtigen ist bislang unbekannt. Die Polizei konnte lediglich feststellen, dass es sich wohl um einen Mann handele.
Ein Verdächtiger wurde auf einer Überwachungskamera in Kapuzenkleidung aufgezeichnet, was die einzige Spur der Cops ist.
Die Bürgermeisterin von L.A., Karen Bass (70), hat eine dringliche Botschaft an die obdachlose Gemeinschaft: "Schlafen Sie heute Nacht nicht allein. Suchen Sie Schutz, suchen Sie Dienstleistungen, bleiben Sie zusammen, suchen Sie Unterstützung."
Ob diese Nachricht die Gefährdeten erreichen wird, ist allerdings unklar.
Die Polizei hat derweil eine 24/7-Taskforce eingerichtet, um die Ergreifung des Täters zu beschleunigen und die Patrouillen in Gebieten, in denen Obdachlose schlafen, verstärkt.
Laut RND haben über 40.000 Menschen in L.A. keine feste Bleibe. Das liegt unter anderem an den extrem teuren Mieten, aber auch an verbreiteten Suchterkrankungen.
Titelfoto: Bildmontage: Frederic J. BROWN / AFP, Screenshot/YouTube/Los Angeles Police Department, Screenshot/X/LAPDHQ