Dammbruch bei Großstadt: Zehntausende von Katastrophe betroffen
Orsk (Russland) - Nach einem verheerenden Unwetter im russischen Ural-Gebirge ist ein Staudamm nahe der Großstadt Orsk "völlig kollabiert". Inzwischen sind Tausende auf der Flucht - Auch die ersten Toten gibt es zu beklagen.
Die westlichen Stadtteile von Orsk (190.000 Einwohner) sind nach dem Dammbruch bereits überschwemmt. 10.000 Menschen wurden von den Behörden aufgefordert ihre Häuser zu verlassen, Hunderte mussten gerettet werden und mehr als 4400 Wohnhäuser wurden überflutet, heißt es bei der staatlichen Nachrichtenagentur TASS.
Demnach sei zwar "niemand verletzt worden", doch gibt es inzwischen zwei Tote zu beklagen - die allerdings "nicht an den direkten Folgen des Unglücks starben", wie es hieß.
Der erst 2010 fertiggestellte Damm brach in der Nacht zum Samstag, nachdem schwere Regenfälle im Uralgebirge die Staumauer nahe der Grenze zu Kasachstan überfluten ließen und das Bauwerk eingestürzt war. Später brach der Damm an mindestens zwei weiteren Stellen.
Hieß es zwischenzeitlich der Damm sei "völlig kollabiert", folgte später das Dementi der Kreml-Behörden.
Nach Dammbruch: Große Teile von Orsk überflutet
Bilder: Dramatische Szenen nach Flutkatastrophe im Ural-Gebirge
Von der Katastrophe besonders betroffen, ist die historische Altstadt von Orsk mit ihren Holzhäusern. Der Schaden ist immens.
Inzwischen geht die zuständige Staatsanwaltschaft aus, dass beim Bau des nach damaligen Umrechnungskurs rund 30 Millionen Euro teuren Infrastrukturprojektes und bei der Wartung des Dammes massiv geschlampt wurde. Erst im vergangenen März seien massive Sicherheitsmängel am Objekt moniert wurden. Man ermittle wegen "Fahrlässigkeit" und "Verstoß gegen Bauvorschriften".
Der Wasserstand des Flusses Ural - der durch Orsk fließt - beträgt in Teilen der Region Orenburg inzwischen 9,27 Meter und soll noch weiter steigen. Es ist der höchste gemessene Wasserstand des Flusses seit mehr als 100 Jahren.
Titelfoto: Katastrophenschutzministerium der Russischen Föderation