Spioniert China Russland aus? Super-Waffen-Forscher festgenommen!
Nowosibirsk (Russland) - Ein führender russischer Wissenschaftler, der an brisanten Hyperschall-Waffen forschte, wurde am Freitag festgenommen und in ein berüchtigtes Geheimdienstgefängnis in Moskau gebracht. Die Putin-Administration wirft Alexander Schipliuk Hochverrat vor. Er soll Geheimnisse an eine fremde Macht weitergegeben haben.
Zuletzt war Schipliuk Direktor am renommierten Khristianovich Institut für theoretische und angewandte Mechanik in Nowosibirsk. Dort forschte er an "neuen vielversprechenden Hyperschall-Raketen-Systemen", wie es auf der Webseite des Instituts heißt.
Am Freitag wurde bekannt: Alexander Schipliuk soll der Prozess wegen Hochverrats gemacht werden, das teilte die russische Nachrichtenagentur TASS mit.
Ein Kollege Schipliuks bestätigte die Festnahme: "Im Institut wurden Durchsuchungen durchgeführt, die in Verbindung mit unserem Direktor stehen."
Der Mann wurde umgehend in ein berüchtigtes Gefängnis in Moskau gebracht - das Untersuchungsgefängnis Lefortowo, ein mutmaßlicher FSB-Knast.
Schipliuk ist bereits der dritte prominente Hyperschall-Raketen-Wissenschaftler, der innerhalb kürzester Zeit festgenommen wurde.
Am 28. Juni wurde Anatoli Maslow vom Geheimdienst verhaftet. Auch er kam nach Lefortowo.
Zwei Tage später kam der FSB dann Dmitri Kolker holen. Der Mann litt an Krebs in Endstadium und wurde offenbar vom Totenbett in einer Privatklinik verhaftet. Wenige Stunden später verstarb er.
Die Vermutung liegt nahe, dass alle drei Festnahmen im Zusammenhang stehen. Sie alle haben am selben Institut geforscht. Laut Informationen von The Times soll Kolker Staatsgeheimnisse nach China weitergegeben haben. Er soll enge Kontakte ins Reich der Mitte gepflegt haben.
Ob die Forscher aber tatsächlich Hyperschall-Forschung nach China oder in ein anderes Land verhökert haben, lässt sich nur schwer abschätzten. Der Kreml schweigt. Gut möglich, dass die drei auch einer Geheimdienstintrige zum Opfer gefallen sind.
Hyperschall-Waffen haben bereits jetzt ein neues Wettrüsten ausgelöst
Hyperschall-Waffen können deutlich höhere Geschwindigkeiten als konventionelle Raketen oder Flugzeuge erreichen, dabei bleiben sie aber hoch manövrierfähig, können so ihre Flugroute ändern oder Ziele antäuschen. Solche Waffen lassen sich nur sehr schwer abfangen oder aufhalten - das macht Hyperschall-Waffen sehr gefährlich.
Bislang sind drei russische Hyperschall-Systeme bekannt: Der atomwaffenfähige Fluggleiter "Avangart", die Anti-Schiffsrakete "Zirkon" und die Luft-Boden-Rakete "Kinschal", die bereits in der Ukraine zum Einsatz kam.
Zwar entwickeln auch andere Länder solche Waffen, allen voran die USA und China, doch viele Experten sehen die Russen als führend bei dieser Art von Technologie.
Für Russlands Präsident Wladimir Putin (69) ist die Entwicklung neuer Waffensysteme wohl eine Notwendigkeit. Das Land droht gegenüber China und den USA ins technologische Hintertreffen zu geraten. Bereits vor wenigen Wochen präsentierte Russland die neue Unterwasserdrohne "Poseidon".
Titelfoto: Montage: Montage: Khristianovich Institute of Theoretical and Applied Mechanics SB RAS, Yuri KADOBNOV / AFP