Sollte per Post nach Deutschland! Russischer Zoll stellt Flöte aus menschlichen Knochen sicher
Moskau - In einem Paket, das nach Deutschland geschickt werden sollte, machten russische Zollbeamte einen verstörenden Fund: Eine berüchtigte Kangling-Flöte. Das rituelle Musikinstrument aus menschlichen Körperteilen wurde offenbar erst vor kurzem angefertigt.
Welches abscheuliche Ritual sollte mit der Horror-Flöte durchgeführt werden?
Wie AIF aus Russland berichtet, war die Knochenflöte in einem Etui aus menschlicher Haut verpackt. Gefunden wurde das Schauder-Instrument in einem Paket, das an eine Adresse in Nürtingen (Baden-Württemberg) geschickt werden sollte.
Nach Angaben der russischen Zollverwaltung FTS handelt es sich um eine sogenannte "Kangling-Flöte", einem Gegenstand, der insbesondere beim tibetanischen "Chod-Ritual", eine wichtige Rolle spielt. Das Instrument sei aus einem menschlichen Oberschenkelknochen gefertigt und mit menschlicher Haut überzogen. Darüber hinaus sei der Gegenstand mit einem Dreieck verziert und dem Stempel des Erzeugers versehen.
Die Zöllner sagen: "Das Erzeugnis ist modern und hat keinen kulturellen oder paläontologischen Wert."
Die Grusel-Flöte soll nun im Labor untersucht werden, DNA mit einem Register für vermisste Personen abgeglichen werden.
Was hat es mit der Kangling-Flöte auf sich?
Auch Sektenforscher Dmitri Soin hält den Gegenstand für eine Kangling-Flöte. Beim alttibetischen Chod-Ritual gehe es darum, die Angst vor dem eigenen Tod zu überwinden, erklärt der Experte gegenüber AIF. "Wenn ein Mensch ein Chod-Ritual praktiziert, biete er seinen eigenen Körper Gottheiten und Dämonen als Nahrung an."
Mit Gegenständen, wie der Kangling-Flöte, könne man jene Dämonen "rufen". Es gebe auch Trommeln aus Menschenhaut und Rasseln aus Knochen, führt der Experte aus. Die Praxis sei uralt, noch aus der Zeit, bevor der Buddhismus nach Tibet kam.
Ob die Grusel-Flöte tatsächlich für ein Ritual vorgesehen war oder ob es sich um ein dubioses Sammlerstück handelt, ist unklar.
Titelfoto: Montage: Kenzo TRIBOUILLARD / AFP, FTS Russland