Schweres Zugunglück in Russland: Zug mit Urlaubern rast in Muldenkipper - 140 Personen verletzt

Kotelnikowo - Bei einem schweren Zugunglück in Russland sind 140 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Offenbar versuchte ein Muldenkipper trotz Warnsignals einen unbefestigten Bahnübergang zu queren.

Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben.
Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben.  © Telegram/Sergej Ponkaratow

Plötzlich wurden die mehr als 800 Passagiere des Fernzuges 491E, der auf dem Weg an die Schwarzmeerküste war, unsanft von den Sitzen geholt.

Wie das Portal V1.ru berichtet, kam es am Montag gegen 12.30 Uhr (Ortszeit) im russischen Gebiet Wolgograd zu einem schweren Zugunglück. 140 Menschen wurden verletzt, die meisten wiesen Platzwunden und Prellungen auf.

Bilder, die von Leiter des Bezirks Kotelnikowo, Sergej Ponkaratow, veröffentlicht wurden, zeigen umgestürzte Waggons und Rettungskräfte an der Unglücksstelle.

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30 Personen mussten mit zum Teil schweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden. Eine Frau verlor ihr Bein.

Nach allem, was bekannt ist, kam es zum Unglück, als der Fahrer eines KAMAZ-Muldenkippers nahe der Ortschaft Kotelnikowo an einem unbefestigten Bahnübergang versuchte, die Gleise zu queren - trotz aktivierten Warnsignals. Der Zugführer leitete noch eine Notbremsung ein - vergeblich.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Muldenkipper völlig zerstört und von den Schienen geworfen. Neun Waggons entgleisten, einige überschlugen sich. Zerstörungen an der Lok zeugen von der Heftigkeit der Kollision.

Bilder: Heftiges Zugunglück in Südrussland

Die Lok raste frontal in den Muldenkipper.
Die Lok raste frontal in den Muldenkipper.  © Sergej Ponkaratow
Neun Waggons entgleisen.
Neun Waggons entgleisen.  © Sergej Ponkaratow
Nach dem Unglück herrschten unübersichtliche Szenen.
Nach dem Unglück herrschten unübersichtliche Szenen.  © Telegram/112
Die Behörden gehen von menschlichem Versagen als Unglücksursache aus.
Die Behörden gehen von menschlichem Versagen als Unglücksursache aus.  © Verwaltung Oblast Wolgograd

Nach Zugunglück bei Wolgograd: Ermittlungsverfahren eingeleitet

Als Ersthelfer am völlig zerstörten Muldenkipper eintrafen, war der 43-jährige Trucker schon nicht mehr ansprechbar, er wurde in ein künstliches Koma versetzt, kämpft im Krankenhaus um sein Leben. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Laut Informationen des Portals Fontanka berichten Zeugen, dass unmittelbar vor dem Unglück zwei weitere Trucks am bereits gesperrten Bahnübergang warteten. Doch dann soll Unglückstrucker Aslanbek B. mit seinem Lkw die Wartenden mit hoher Geschwindigkeit überholt und über die Gleise gerollt sein.

Der Zug war von Kasan in Richtung Adler, einem beliebten Ferienort an der russischen Schwarzmeerküste, unterwegs. Unter den 803 Passagieren, die im Unglückszug saßen, waren viele Kinder und Jugendliche, die auf dem Weg in staatliche Sommerlager waren.

Titelfoto: Montage: Telegram/Sergej Ponkaratow, Telegram/112

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