Schülerin (14) schießt an Gymnasium wahllos um sich: Zwei Tote!
Brjansk - Mitten im Sportunterricht hat eine Achtklässlerin (14) an einem russischen Gymnasium das Feuer auf ihre Mitschüler und Lehrer eröffnet. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben - inklusive der Schützin.
Die schreckliche Tragödie ereignete sich Donnerstagmorgen in der Turnhalle der Schule in der Stadt Brjansk, rund 380 Kilometer südwestlich von Moskau, wie der örtliche Gouverneur Alexander Bogomas (62) auf Telegram mitteilte. Die 14-jährige Schülerin feuerte demnach mit einem Jagdgewehr wahllos auf alles, was sich bewegte.
Dabei traf sie insgesamt sechs Menschen, von denen einer noch vor Ort den schweren Verletzungen erlag. Anschließend richtete sie die Waffe auf sich selbst und drückte ab.
Das Gewehr gehörte offenbar dem Vater des Mädchens. Wie es in ihre Hände kam und wieso keines der Elternteile das Fehlen bemerkte, ist laut Polizei bislang unklar. Auch das Motiv werde noch untersucht.
Die verletzten Schüler und Schülerinnen wurden umgehend in ein nahe gelegenes Kinderkrankenhaus gebracht. Zwei von ihnen seien laut Bogomas nur leicht verletzt worden, die anderen drei hätten mittelschwere Verletzungen davongetragen.
Nun seien "alle verfügbaren Einsatzkräfte vor Ort im Einsatz", um - gemeinsam mit der Strafverfolgungsbehörde - die Hintergründe der brutalen Tat zu ermitteln.
"Mein aufrichtiges Beileid an die Eltern des Mädchens, das durch die Hand der Schützin starb. Dies ist ein unersetzlicher Verlust", sagte Bogomas. Weiterhin sicherte der Politiker allen Familien getöteter oder verletzter Kinder "jede notwendige Unterstützung" zu.
Könnte das der Grund für den Amoklauf sein?
Immer wieder kommt es an russischen Bildungseinrichtungen zu Attacken dieser Art. 2018 griff ein 18-Jähriger ein College in der Großstadt Kertsch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim an und nahm 20 Menschen das Leben.
Allein im Jahr 2021 kam es zu zwei solcher Amokläufe: Im Mai überfiel ein 19-Jähriger seine ehemalige Schule in der Großstadt Kasan, tötete 9 Menschen, verletzte 21 weitere.
Wenige Monate später erschoss ein Jurastudent an einer Universität in Perm mehrere Menschen.
Die 14-Jährige aus Brjansk soll Medienberichten zufolge seit geraumer Zeit von ihren Mitschülern gemobbt worden sein. Ermittelt werde daher auch wegen eines Konflikts der Achtklässlerin mit ihren Kameraden.
Sogar Präsident Wladimir Putin (71) erkannte das Problem bereits öffentlich an, sprach aber zugleich von einem aus den USA kommenden Phänomen. Inzwischen wurden die Vorschriften für den Schusswaffenbesitz verschärft.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide und Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Uncredited/Russian Investigative Committee/AP/dpa