Schüler (†15) vom Zug tot gefahren, Mutter muss die Reparatur der Lok bezahlen

Povarowo - Was für ein unfassbares Vorgehen! In Russland hat eine Versicherungsgesellschaft einer Mutter, deren Sohn (†15) von einem Zug angefahren worden war und dabei tödlich verunglückte, eine Rechnung für die Reparatur einer Lokomotive geschickt.

Das Unglück, bei dem ein 15-Jähriger zu Tode kam, passierte an einem Bahnübergang bei Moskau. (Symbolbild)
Das Unglück, bei dem ein 15-Jähriger zu Tode kam, passierte an einem Bahnübergang bei Moskau. (Symbolbild)  © 123rf.com/olegpodi

Rosgosstrakh, eines der führenden Versicherungsunternehmen und seit mehr als 95 Jahren auf dem russischen Markt, schickte der Frau eine Rechnung über 400.972 Rubel (rund 4900 Euro) für die Reparatur der betroffenen Lok.

Die Zugmaschine hatte 2019 am Bahnhof von Povarowo bei Moskau ihren Sohn erfasst, als der 15-Jährige an einem unbewachten Bahnübergang die Gleise überquerte und den herannahenden Personenzug nicht bemerkte, berichtet das Portal von Radio Svoboda. Der Teenager sei sofort tot gewesen.

Doch damit war die Tragödie noch längst nicht vorbei!

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Im September dieses Jahres erhielt die Mutter des verstorbenen Jungen von dem Versicherer die Rechnung, weil der Zug bei der Kollision mit ihrem Kind angeblich schwer beschädigt wurde.

Die für Beseitigung der Schäden bezahlte Summe wollte sich die Gesellschaft, die alle möglichen Policen anbietet, darunter auch für Haustiere und Raumfahrzeuge, nun zurückholen. Dafür setzte sie der Frau eine sehr knappe Zahlungsfrist: Ihr blieben genau zehn Tage.

Klage gegen den Versicherer wird vorbereitet

Sollte sie das Geld bis zum Fälligkeitsdatum nicht bezahlt haben, wurde damit gedroht, dass der Versicherer den Fall vor Gericht bringen würde und sich der geforderte Betrag dann um 25 Prozent erhöhen werde. Also auf 500.990 Rubel (etwa 6110 Euro).

Als Begründung für seine Forderung erklärte das Unternehmen, der Teenager habe gegen die geltenden Vorschriften an Bahnübergängen verstoßen.

Der Mutter des verstorbenen Jungen blieb nichts anderes übrig: Sie zahlte die geforderten 400.972 Rubel. Doch sie beschloss, den Fall nun selbst vor Gericht zu bringen. Ihr Anwalt bereitet bereits eine Klage gegen Rosgosstrakh vor.

Titelfoto: 123rf.com/olegpodi

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