Nawalny-Witwe reagiert entsetzt auf russisches Dokument: Daran soll Alexej gestorben sein

Moskau (Russland) - Sechs Monate nach dem Tod von Alexej Nawalny (†47) hat seine Witwe ein offizielles Dokument der russischen Behörden zur Todesursache erhalten.

Julija Nawalnaja (48) glaubt nicht, dass ihr Mann Alexej Nawalny (†47) in Isolationshaft an einer Krankheit gestorben ist.
Julija Nawalnaja (48) glaubt nicht, dass ihr Mann Alexej Nawalny (†47) in Isolationshaft an einer Krankheit gestorben ist.  © Montage: Pavel Golovkin/AP/dpa, Sebastian Gollnow/dpa

"Als ich dieses Dokument sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen", sagt Julija Nawalnaja (48) in einem neuen Video auf YouTube.

In dem dreiseitigen Papier werde festgestellt, dass der Tod Nawalnys keine "kriminelle Ursache" habe. Sein Tod sei vielmehr auf "eine Kombination von Erkrankungen" zurückzuführen.

Aufgezählt werden daraufhin Bandscheibenvorfall, Gallenblasenentzündung und eine Staphylokokken-Infektion. Am Ende hätten Herzrhythmusstörungen zum Tod Nawalnys geführt, heißt es weiter.

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"Dies ist ein weiterer ziemlich erbärmlicher Versuch, zu vertuschen, was passiert ist, nämlich Mord", sagt Nawalnaja in ihrem Video. Jeder Dritte in Russland habe solche Erkrankungen, sterbe aber nicht daran.

Den russischen Ermittlern wirft sie vor, keine überzeugende Erklärung für Nawalnys Todesursache vorgelegt zu haben.

Julija Nawalnaja will Widerspruch einlegen und fordert Strafverfahren

Auch Nawalnys enger Vertrauter Leonid Wolkow (43) kritisierte den Erklärungsversuch der russischen Behörden.

"Sechs Monate lang waren Putins Ermittler nicht in der Lage, ihre Version davon zu formulieren, was passiert ist. Nun haben sie sich wirklich nichts ausgedacht", schrieb Wolkow auf Telegram.

Nawalnaja kündigte an, Widerspruch einlegen zu wollen und die Herausgabe aller medizinischen Dokumente sowie die Aufnahme eines Strafverfahrens fordern. Außerdem werde Nawalnys Team seine eigenen Untersuchungen zu den Umständen des Mordes an ihrem Ehemann fortsetzen.

Titelfoto: Montage: Pavel Golovkin/AP/dpa, Sebastian Gollnow/dpa

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