Razzia bei Prigoschin: So protzig lebte der Söldnerführer

St. Petersburg (Russland) - Nach der gescheiterten Revolte seiner Wagner-Söldner weilt Jewgenij Prigoschin (62) mittlerweile im Exil. Nun wurden russischen Medien Fotos aus Prigoschins protzigem Anwesen zugespielt.

Prigoschins Haus steht am Rande von St. Petersburg.
Prigoschins Haus steht am Rande von St. Petersburg.  © Iswestija

Hubschrauberlandeplatz, ein Swimmingpool und massig Goldbarren: Keine Frage "Putins Koch" lebte lange auf ganz großem Fuß.

Doch das schöne Leben endete jäh - Mittlerweile ist Prigoschin nach seinem gescheiterten Putsch in Ungnade gefallen und im Reich von Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko untergekommen. Zurück geblieben ist sein stattliches Herrenhaus bei St. Petersburg und sein sogenanntes Büro.

Nun veröffentlichte die Kreml-Zeitung "Iswestija" pikante Bilder aus Prigoschins Protz-Anwesen - Offenbar aufgenommen am Tag der Wagner-Revolte von Putins Schergen aus dem russischen Innenministerium.

Impressionen aus Prigoschins Palast

So lief die Razzia beim Söldner-Führer ab

Bargeld, Waffen, Perücken: Jewgeni Prigoschin

Prigoschins Zeit in Russland ist vorerst abgelaufen.
Prigoschins Zeit in Russland ist vorerst abgelaufen.  © Telegram/Пресс-служба Пригожина

Neben einer stattlichen Waffensammlung nebst Munition und reichlich Goldbarren fand man auch allerhand befremdliche Devotionalien. Einen riesigen vergoldeten Vorschlaghammer etwa, oder ein großes eingerahmtes Foto, das abgeschnittene Köpfe zeigt und der Nachrichtenseite Fontanka vorliegt.

Doch trotz seiner vielen Gräueltaten, hält sich der verurteilte Kriminelle (u. a. Raub) wohl für einen guten Christen: In seinem Herrenhaus, ließ sich Prigoschin einen goldenen Gebetsraum einrichten. Ob er sich dort häufig aufhielt, ist nicht überliefert.

Ebenfalls im Herrenhaus: Prigoschins Perücken-Schrank - Er liebt offenbar fantasievolle Verkleidungen. Dazu bewahrte der Wagner-Anführer eine ganze Sammlung von Reisepässen auf - Mit seinem Gesicht, aber ausgestellt unter fremden Namen.

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Auch ein Krankenhaus und ein riesiger Spabereich mit Whirlpool und großzügigem Schwimmbecken dürfen in Prigoschins Palast natürlich nicht fehlen.

Das war aber noch nicht alles: Auf dem Parkplatz des noblen River Palace Hotel von St. Petersburg - das mutmaßlich Prigoschins Frau Ljubow gehören soll - fanden sie einen mit Geldschatullen vollgestopften Kleinbus. Sage und schreibe 600 Millionen Rubel (umgerechnet sechs Millionen Euro) zum Teil in Fremdwährung sollen in 80 Kisten verstaut gewesen sein, berichtet die Nachrichtenplattform Mash.

Wie es dem Söldnerführer im Exil geht, ist unklar. Prigoschin hält sich bedeckt. Fest steht aber, dass die Söldner, die ihm nach Belarus gefolgt sind, vom Lebensstil ihres Chefs nur träumen können - Sie sind derzeit in Zelten untergebracht.

Titelfoto: Montage: Telegram/Пресс-служба Пригожина,

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