Neue Weltordnung: Russland und China rechnen mit "tektonischen Verschiebungen"!
Astana - Russland und China haben sich auf ihrer eigenen Version eines "G7-Gipfels" auf eine neue Weltordnung vorbereitet.
Während die Regierungschefs westlicher Länder fröhlich ihre Gipfeltreffen abhalten, müssen chinesische und russische Vertreter meist draußen bleiben. Das heißt natürlich nicht, dass die andere Hälfte der Welt untätig Däumchen dreht.
So kamen am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana Vertreter der "Shanghai Cooperation Organization" (SCO) zusammen. Diese 2001 gegründete Organisation umfasst zehn Mitgliedsstaaten, darunter China, Russland, Belarus, Pakistan, Indien, Usbekistan und Kasachstan.
In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich Wladimir Putin (71), Xi Jinping (71) und Co. unter anderem dafür aus, aufgrund "tektonischer Verschiebungen" in der Geopolitik die Rolle der SCO in Anbetracht einer "neuen Weltordnung" auszubauen, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete.
Die SCO-Mitglieder warnen dabei vor zunehmenden "Völkerrechtsverletzungen", "Konfrontationen" und "Stabilitätsrisiken". Aus diesem Grund sei es notwendig, die SCO bei der "Schaffung einer neuen demokratischen, fairen, politischen und wirtschaftlichen internationalen Ordnung" zu stärken.
Sätze, die aus europäischer Sicht nach einer verkehrten Welt klingen dürften.
Wladimir Putin: "Eurozentrische Modelle" sind veraltet!
Russlands Präsident Putin sprach in seiner Rede davon, dass die "multipolare Welt" bereits "Realität" geworden sei.
Die SCO und das Wirtschaftsbündnis der BRICS-Staaten seien dabei die tragenden "Hauptsäulen" jener neuen Ordnung. Die "eurozentrischen" und "euro-atlantischen" Modelle bezeichnete Putin als "veraltet".
Natürlich beschäftigt man sich in Astana auch mit dem Krieg in der Ukraine. Dazu erklärte Putin, dass der Konflikt überhaupt erst aufgrund einer "unverantwortlichen Politik" seitens der USA und deren "Satellit-Staaten" ausgebrochen sei. Russland selbst habe stets "spezifische Vorschläge" unterbreitet, um das Elend zu stoppen.
Der derzeitige SCO-Vorsitzende, Chinas Staatschef Xi Jinping, erklärte derweil, dass die SCO "auf der richtigen Seite der Geschichte" stehe. Der iranische Präsident Mohammad Mokhber schlug laut TASS vor, eine einheitliche Währung für den SCO-Raum zu schaffen.
Titelfoto: Bildmontage: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa, Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa